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Gibraltar: Neue Beweise gegen Großbritanniens SAS

Die britische Regierung hat am Donnerstag vergeblich versucht, die Ausstrahlung einer Fernsehsendung über die Erschießung der IRA–Einheit in Gibraltar zu verhindern. Die drei IRA–Mitglieder waren am 6.März von dem britischen Sondereinsatzkommando SAS erschossen worden. Der 45minütige Bericht, für den der Reporter Julian Manyon sieben Wochen in Gibraltar recherchiert hatte, wurde am Donnerstag abend von der unabhängigen „Independent Broadcasting Authority (IBA)“ in Großbritannien und Irland gesendet. Julian Manyon hatte über 150 Menschen in den Appartement– Blocks am Tatort befragt. Niemand konnte die Version des SAS bestätigen, daß die IRA–Mitglieder „verdächtige Bewegungen“ gemacht hätten. Vier Augenzeugen sagten aus, daß die beiden IRA–Leute Mairead Farrell und Danny McCann aus kürzester Entfernung erschossen worden seien, ohne daß der SAS einen Versuch unternommen habe, sie zu verhaften. Der dritte, Sean Savage, habe versucht zu fliehen, sei aber von einem SAS–Mann durch einen Schuß in den Rücken getötet worden. Der Fernsehbericht führte auch die offizielle Begründung für die Hinrichtungen ad absurdum. Die britische Regierung hatte behauptet, daß die IRA–Einheit eine Autobombe im Zentrum von Gibraltar per Funk zünden konnte. Dem widersprach ausgerechnet der Bombenexperte der britischen Armee, Colonel Styles. Eine Zündung über diese Entfernung wäre nicht möglich gewesen, sagte er. Rolf Sotschek

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