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Freiheit oder Schweißfleck

■ Mit den Contras auf Einkaufsbummel

Aus Washington Stefan Schaaf

Als im Juni 1985 der Kongreß in Washington 27 Millionen Dollar für die nicaraguanischen Contras bewilligte, rümpften einige Besserwisser die Nase, daß die Reagan–Administration abermals einen Begriff in sein Gegenteil verkehrt hatte - wurde das Geld für die rebellischen Nicaraguaner doch als „humanitäre Hilfe“ etikettiert, so als ob es sich um Nothilfe für ein Erdbebengebiet handle. Mehr als die Hälfte der bewilligten Summe, so stellte sich später heraus, versickerte in ungewissen Kanälen - umso interessanter ist, was über den Rest der Mittel zu erfahren ist. Dank Peter Kornbluh vom Washingtoner Dokumentationszentrum „National Security Archive“ kennen wir nun den Inhalt einer Contra–Einkaufsliste vom 18.3.1986, wie sie von der zuständigen US–Dienststelle genehmigt wurde: 3 Dutzend Deostifte Dollar 226,80 4 Dtz. Deodorants 202,80 2 Elektroherde 1.572,38 1 Eßzimmereinrichtung 654,94 2 Wohnzimmereinrichtungen 1.283,63 1 Schlafcouch 477,75 2 Kaffeemaschinen 195,00 3 TV–Geräte, Farbe, 47 cm 2.949,20 3 TV–Antennen 541,40 100 Meter TV–Kabel 108,00 3 Volleyballspiele 421,80 12 Dominospiele 132,18 3 Kaffeemaschinen 292,80 1 Volleyballspiel samt Trikots und Schuhen 425,50 10 Deodorants 40,35 500 Schachteln Süßigkeiten 690,00 120 Schachteln Süßigkeiten 5.880,00 2000 Deodorants 4.750,00 217 Deodorants 515,38 2 Paar Boxhandschuhe 195,00 1 Volleyball und -netz 40,63 4 Basebälle 48,60 2 Baseballschläger 127,40 6 Deodorants 25,20 2 Volleybälle und -netze 183,75 Insgesamt: 21.978,39. Der Fairneß halber muß hinzugefügt werden, daß diese gesamte Liste einmal abgelehnt, dann aber doch bewilligt wurde. Auch da fielen einige Objekte auf der Wunschliste noch dem Rotstift des US–amerikanischen Weihnachtsmanns zum Opfer, etwa 15 Kilogramm Hundefutter und 58 Sets Gitarrensaiten, 16 Flaschen Whiskey und Weihnachtszierat für knapp 370 Dollar.

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