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Aufbruch nicht Abbruch -betr.: "Juristische Schritte gegen den Spiegel–", taz vom 14.6.88

betr.: „Juristische Schritte gegen den 'Spiegel'“,

taz vom 14.6.88

Der Spiegel zitiert nicht aus meinen „Aufzeichnungen“, sondern aus Unterlagen des Bundesvorstandes und des Bundesfinanzrates aus dem Jahre 1986. Ich habe nicht gesagt, daß ich „die Beschuldigungen hinsichtlich der früheren Jahre für belegt“ halte. Vielmehr habe ich auf der Pressekonferenz gesagt, daß der 'Spiegel‘ die Zitate aus dem Jahre 1986 in einen aktuellen Zusammenhang stellt, der unhaltbar ist und nicht auf die Wirklichkeit heute übertragbar. Gleichwohl habe ich darauf verwiesen, daß ich mich nicht heute von der vor zwei Jahren geäußerten Kritik distanzieren kann, wenn es für mich seinerzeit Gründe gab, sie gegenüber Bundesvorstand und Bundesfinanzrat zu äußern. Das „Gute Nacht„-Zitat bestätigt leider die Analyse, daß in der grünen Partei kaum etwas gedacht oder gesagt werden kann, was nicht der Strömungsdoktrin untergeordnet werden muß - auch wenn die Zitate schon Jahre zurückliegen. „Gerüchte über innerparteiliche Nutznießer oder Lancierer des 'Spiegel' -Artikels“ lassen - „ohne Beckmanns Namen zu nennen“ den Gedanken zu, der Zitant könnte identisch sein mit Informant. Dem ist nicht so. Die Initiative heißt „Aufbruch“ nicht „Abbruch“. Es gibt kein Thema, das - will man nicht die Integrität der Grünen insgesamt aufs Spiel setzen - so wenig innerparteiliche Strömungswahrheiten verträgt, wie „Grüne und Geld“.

Lukas Beckmann, Bonn

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