piwik no script img

Savimbi: Von allen verschmäht, für Strauß ein lieber Gast

Berlin (taz) - Weder Kohl noch Genscher ist er willkommen. Selbst CSU-Minister Klein wird UNITA-Führer Jonas Savimbi nicht empfangen. Zu frisch noch sind die Peinlichkeiten um die Strauß-Reise ins südliche Afrika, als der bundesdeutsche Sonder-Außenminister zu einem Stelldichein mit dem Chef der von Südafrika und den USA ausgehaltenen UNITA-Rebellen in die Kalahari- Wüste flog. Für Strauß ist die Ablehnung nur ein weiterer Grund, den Rebellenführer, dessen Guerillas seit 13 Jahren gegen die angolanische Bevölkerung einen brutalen Zerstörungskrieg führen, am Montag in der bayerischen Staatskanzlei zu empfangen. Bereits Sonntag abend hatte das Bayerische Fernsehen Savimbi zu Ehren eine Diskussionsrunde mit dem spanischen Korrespondenten und einem Vertreter der Stiftung Wissenschaft und Politik in Ebenhausen gesendet. Die Fraktionssprecherin der bayerischen Grünen, Romberg, bezeichnte es als Skandal, daß Strauß Savimbi, der im Interesse des Apartheid-Regimes unsagbares Elend in Angola verursache, empfängt. Savimbi soll nach Erkenntnissen der bayerischen Grünen am Dienstag um 17 Uhr in der Stadthalle Bad Godesberg vor „Angolanern“ sprechen.

mf

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen