piwik no script img

45 Grad im Schatten

Bielefelds 1722-1925.“ 240,-DM kostet der Band. Ka-talog Nr. 90 Kraemer & Hansen, Laischaftsstraße 17a, 4500 Osnabrück.

„Die Frauenrechtlerinnen und der E.W.C.V. Wien“, eine 14seitige Broschüre aus dem Jahre 1905. Sie dokumentiert „die Auseinandersetzungen zwischen dem genossenschaftlich organisierten Consum-Verein und einer Frauengruppe um Statutenänderung.“ Für 40,-DM angeboten im Katalog Nr.4 von Antiquariat Jos Fritz, Moltkestraße 31, 7800 Freiburg. Ebendort auch: Voltaireflugschrift Nr. 26 mit Artikeln von Reinhard Deppe, Brigitte Heinrich, Michael Bärmann, Ota Sik und Hans Jürgen Krahl über Prag 1968. 14,-DM.

Kempners Anklagerede bei den Nürnberger Prozessen gegen Wilhelm Frick erschien unter dem Titel „Die preußische Bürokratie auf der Anklagebank“, 18 Seiten für 18,-DM. Antiquariat Walter Mergenthaler, Eulenbergstraße 3, 8725 Arnstein.

Ein Flugblatt von Ständlein, Schlossergeselle und Barrikaden -Verteidiger des Frankfurter Tors im Berlin von 1848 kostet 320,-DM. Für Rudolf Rockers Exilüberlegungen „Zur Betrachtung der Lage in Deutschland. Die Möglichkeiten einer freiheitlichen Bewegung“, erschienen 1947, sind 120,-DM zu zahlen. Die Erstausgabe von Wilhelm Reichs „Der sexuelle Kampf der Jugend“ kostet 320,-DM. Im gleichen Jahr 1932 erschien im selben „Verlag für Sexualpolitik“ „Der Verein das Kreide-Dreieck erforscht die Geheimnisse der Erwachsenen. Ein Aufklärungsbuch. 180,-DM. Hans Freyers „Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft“ aus dem Jahre 1930 mit Beiträgen von u.a. Dilthey, Simmel, Weber, kostet 120,-DM. Katalog 13 Blanke & Hauff, Tauroggener Straße 6, 1000 Berlin 10.

In „Aus dem Antiquariat“, Beilage zum Börsenblatt, Nr.6/1988 findet sich ein Aufsatz von Hartmut Wallravens über fingierte Buchtitel, über Bücher also, die zitiert oder in Bibliographien aufgeführt werden, ohne daß es sie gibt. David Frost z.B. erfindet ein Buch: „Adolf Hitler: My part in his downfall by Kurt Waldheim“. Eine amüsante Einführung in den - wenn man so will - höheren Blödsinn.

Die Zeitschrift hieß „Close Up“ und nannte sich „The only magazine devoted to films as art.“ Sie erschien in den 20er Jahren. Das Antiquariat J. Patzer & M. Trenkle, Postfach 7806 in 7750 Konstanz, bietet in seinem Katalog Nr.10 sechs Hefte zu je 20,-DM an mit Beiträgen über u.a. „Storm over Asia - and Berlin“ und „Freud on the film“.

Das Antiquariat Stefan J. Wiener Postfach 37 in CH 8402 Winterthur offeriert in seinem Katalog 33 Atlantis. Alle zwölf Bände der von Frobenius gesammelten „Volksmärchen und Volksdichtungen Afrikas“ für 600,-SF. Enzensbergers „Landessprache“ in der Erstausgabe mit beigelegter Gebrauchsanweisung kostet 75,-SF. Eine Tarnschrift der KPD aus dem Jahre 1935, bei der hinter dem Umschlag „Dr. Hermann Gackenholz: Das Diktat von Versailles und seine Auswirkungen“ sich das Kommunistische Manifest verbirgt, ist für 150,-SF zu haben.

Wilhelm Stekels Psychosexueller Infantilismus aus dem Jahr 1922 wird vom Antiquariat Rene Krul, Dirk Bonsstraat 17-3, NL 1063 TV Amsterdam für 125,-DM angeboten. Der 1931 erschienene heute mehr als makabre Band „Der Untergang des Judentums. Die Judenfrage, ihre Kritik, ihre Lösung durch den Sozialismus“ von Otto Heller kostet 40,-DM.

Friedrich Theodor Vischers „Kritische Gänge“, zwei Bände in einem, Tübingen 1844, sind - „etwas stockfleckig“ - für 450, -DM zu haben. Hinter diesem Talmeyr steht kein Enzensberger: M. Talmeyr, Das Ende einer Gesellschaft. Neue Formen der Korruption in Paris, Berlin 1905, Sexualpsychhologische Bibliothek, 35,-DM. Alles in Katalog 158 von Reinhard Kuballe, Sutthauserstraße 19, 4500 Osnabrück.

Ein Zukuftsroman aus dem Jahr 1905 von einem unbekannten Autor „Völker Europas..! Der Krieg der Zukunft, 664 Seiten ist für 75,-DM zu haben. Wer sich über die Herkunft eines deutschen Autors informieren möchte, der Bilanzen zu lesen und von ihnen zu schreiben versteht, wird fündig werden, so ich mich nicht irre, in: H. Schmidt, Vom Leinen zur Seide. Die Geschichte der Firma C.A. Delius & Söhne und ihrer Vorgängerinnen und das Wirken ihrer Inhaber für die Entwickelung

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen