: Keine Quotierung für Bremerhaven
■ Der Rektor der Hochschule Bremerhaven ärgerte sich über die Wissenschafts-Bürokratie - und die Behörde des Wissenschaftssenators ist jetzt ebenfalls sauer
„Verärgert“, so Pressesprecherin Wiegand, ist die Behörde des Senators für Bildung und Wissenschaft über den Rektor der Hochschule Bremerhaven, Wilfried Arlt. Arlt hatte am letzten Freitag auf einer Absolventenfeier geklagt, daß die Bürokratie in der Behörde immer wieder zu Benachteiligungen Bremerhavens führe. So habe etwa die Bearbeitung zweier Anträge für Professuren ein halbes Jahr gedauert, obwohl die Hochschule eine personelle Aufstockung dringend nötig habe. Arlt hatte vorgeschlagen, zur Abhilfe in den senatorischen
Dienststellen mehr Bremerhavener einzustellen.
„Eine Quotierung steht nicht zur Diskussion“, wehrt Wiegand ab. Die Verzögerungen lägen nicht „an der Verpenntheit einzelner Mitarbeiter“, sondern am komplizierten Verfahren. Arlt wiederum will mehr Unterstützung für seine Hochschul -Verwaltung, damit solche Anträge schneller die behördlichen Hürden überwinden können.
Bis in einigen Jahren ein Neubau bezogen werden soll, hätte das Institut für Lebensmittel-Technologie und Biotechnologie
(BILB) in angemietete Räume im Columbus-Center ziehen und zum Monatsbeginn seine Arbeit aufnehmen können. Die Inneneinrichtung stammt noch vom vorherigen Benutzer, dem Alfred-Wegener-Institut - und weil keine Einigung darüber erzielt werden konnte, wer dafür bezahlen soll, arbeitet das BILB einstweilen in der Hochschule. „Das ganze Klima müßte Bremerhaven-freundlicher sein“, seufzt Arlt. Den Bürokratie -Vorwurf hält er aufrecht: „Hin und wieder muß doch mal jemand die Wahrheit sagen!“
mc
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen