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Luftsieg der Raucherlobby

■ British Airways gibt unter dem Druck der Zigarettenindustrie seine Nichtraucherflüge nach Hannover auf / Qualmindustrie hatte Fluglinie boykottiert

In den Flugzeugen der British Airways (BA) auf der Strecke Berlin-Hannover und zurück darf ab sofort wieder geraucht werden. Kollektiver Druck vielfliegender Zigarettenmanager ließ einen Frischluft-Modell-Versuch der britischen Fluglinie scheitern.

Kurz nachdem British-Airways vor vier Wochen das gesundheitsfördernde Rauchverbot ausgesprochen hatte, cancelte Hersteller Reemtsma gleich 30 Flüge, weitere Firmen drohten, sämtliche Flüge der Linie zu boykottieren. Reemtsma -Sprecherin Frank: „Wir haben ganz spontan reagiert, solche Aktionen halten wir für sinnlos.“ British Airways brach die Aktion ab. „Uns blieb keine andere Wahl“, sagt BA-Sprecher Bernd Wietfeld bedauernd, nennt aber, auf Kundenpflege bedacht, nicht die Namen der boykottierenden Zigarettenfirmen. Verwundert sei man über die heftige Reaktion aber doch gewesen. Schließlich habe British Airways in Frankreich und England mit rauchfreien Flügen gute Erfahrungen gemacht.

In den USA ist das Rauchen auf Inlandsflügen, die weniger als zwei Stunden dauern, sogar gesetzlich verboten. Als dort eine große Fluglinie noch weiter ging und mit ganzseitigen Anzeigen für das totale Rauchverbot in ihren Fliegern warb, kündigte der Verband der amerikanischen Zigarettenhersteller seinen Werbeetat bei dieser Werbeagentur. Zusätzlich schaltete der Verband bei einer anderen Agentur Anzeigen, die minutiös alle Verspätungen und Beinahe-Zusammenstöße der Fluglinie auflisteten.

Zwar tobt in Berlin kein Anzeigenkrieg, weil hierzulande vergleichende Werbung verboten ist. Hier reicht wirtschaftlicher Druck.

Hans-Hermann Kotte

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