: Radio 'Korah‘ meldet Konkurs an
Hamburg (taz) - Nach etlichen Querelen und Gerüchten war es am Freitag soweit: Die Betriebsgesellschaft des gemeinnützigen Hamburger Privatsenders Radio Korah kündigte den Gang zum Konkursrichter an, alle 39 festangestellten MitarbeiterInnen wurden entlassen. Zugleich wurde eine Auffanggesellschaft gegründet, die mit neuen Geldgebern verhandeln soll. Eine eilig zusammgestellte „Feuerwehrtruppe“ sorgt derweil für die Aufrechterhaltung eines Notprogramms. Radio Korah, das aus einer kommerziellen Betreibergesellschaft und einer gemeinnützigen Anbietergesellschaft besteht (Mitglieder u.a.: BUND, Robin Wood, Stadtteilgruppen, Bürgeriniativen) hatte am 1.Januar 1988 den Sendebetrieb aufgenommen und war bald in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.
Mitglieder der beurlaubten Redaktion machten unternehmerisches Unvermögen, selbstherrliches Handeln der Anbieter und das Versagen der Kontrollbehörde für das Scheitern des kommunalen Radios verantwortlich. Zugleich wurde der Verdacht geäußert, bei dem Konkurs handle es sich um einen von langer Hand eingefädelten Coup.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen