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Protestantischer Rachemord in Belfast: Katholiken erschossen

Berlin (taz) - Gestern vormittag sind zwei Männer im nordirischen Belfast offenbar von einer protestantischen Organisation ermordet worden. Ein 17jähriger wurde in dem katholischen Stadtteil Ardoyne auf offener Straße von drei oder vier maskierten Männern erschossen. Als die Täter in einem gestohlenen Auto fliehen wollten, verstellte ihnen ein Brauereiwagen den Weg. Daraufhin feuerten sie mehrere Gewehrsalven auf den Bierwagen und verletzten einen der Arbeiter schwer. Der andere versuchte, seinen Kollegen mit dem Lieferwagen ins Krankenhaus zu fahren. Nach Angaben des 'Republican Press Centre‘ wurde der Wagen jedoch von einer Polizeistreife aufgehalten und durchsucht. Der Bierfahrer verstarb kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.

Zwar hat sich bisher keine Organisation zu den Morden bekannt, jedoch deutet die Art des Attentats auf die protestantische „Ulster Volunteer Force“ oder eine ihrer Tarnorganisationen hin. Vermutlich handelt es sich um einen Racheakt für den IRA-Anschlag am Freitag, dem zwei Protestanten zum Opfer fielen, weil sie Arbeiten für die „Sicherheitskräfte“ ausgeführt hatten.

RaSo

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