: Lehnstuhl-Reisen
„Bitter! Bitter!“ Mit diesen Worten werden junge Ehepaare auf der Hochzeitsfeier angefeuert. Man meint damit: „Das Leben ist bitter. Laßt uns etwas Süßes sehen. Küßt Euch gefälligst!“ Der Reise-Ratgeber von Jelena Larina, Moskau Alltag inklusive (Bund-Verlag, Köln 1988) gibt eineReihe solcher anschaulicher Einblicke in das Leben der Moskauer. Die Autorin, in Moskau geboren, führt die LeserInnen abseits der üblichen touristischen Trampelpfade durch die Stadt. Wer Moskau auf eigene Faust erkunden will und Zugang zu den Menschen sucht, dem bietet dieses Buch einen vielseitigen stimmungsvollen Einstieg.
Ein Buch für die, die Moskau bereits etwas kennen, ist Karl Schlögels Moskau Lesen (Siedler Verlag, Berlin 1984). Der Autor läßt die Dinge ihre Geschichte erzählen, tastet sich an Häusern, Plätzen, Straßen entlang. Die Fragestellungen und Sichtweisen sind eigenwillig und phantasievoll. Originell, literarisch, anregend.
Ganz neu herausgekommen ist der DuMont Kunstreiseführer von Ulrich Bock, Georgien und Armenien. Zwei christliche Kulturlandschaften im Süden der Sowjetunion (Köln 1988). Die Februar-Unruhen, der Konflikt um Berg-Karabach wurden in den sehr ausführlichen und informativen historisch -kulturgeschichtlichen Abriß bereits mit einbezogen.
Dem Buch fehlen aber leider die netten kleinen Tips über z.B. Märkte, Gottesdienste etc.
Der Kunstführer von Klaus Pander, Sowjetischer Orient. Kunst und Kultur, Geschichte und Gegenwart der Völker Mittelasiens) (Köln 1988) ist ebenfalls sehr informativ und ausführlich in der Darstellung und gibt einen umfassenden Abriß über die vielen verschiedenen Völker. Das Buch eignet sich aber eher zur Reisevorbereitung zu Hause und zum Nachlesen.
Der Band von I. Parigi, Südrußland, Kiew, Transkaukasien, Schwarzmeerküste (Kohlhammer, Stuttgart 1983) vermittelt einen raschen Überblick und ist handlich. Das Buch enthält viele Praktische Tips.
Alexandra Schwerin-Krosigk
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