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Nordirland: UDA bekennt sich zu Fememord

■ Führer der Ulster Defence Association wurde von eigenen Leuten ermordet / Jim Craig in Presseerklärung als „Verräter“ bezeichnet

Dulin (taz) - Die Ulster Freedom Fighters (UFF), eine Tarnorganisation der protestantischen paramilitärischen Ulster Defence Association (UDA), haben sich am Sonntag abend zu dem Mord an UDA-Führer Jim Craig bekannt. Craig und ein unbeteiligter 70jähriger Mann waren am Samstag in einer Kneipe in der nordirischen Hauptstadt Belfast von zwei maskierten Männern erschossen worden. Die UFF gab in ihrer Presseerklärung an, Craig sei „wegen Verrats hingerichtet“ worden. Er habe der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) Hinweise auf den Aufenthaltsort des stellvertretenden UDA -Chefs John McMichael gegeben. Die IRA hatte McMichael letzte Weihnachten durch eine Autobombe getötet. Der Mord an Craig wird den Machtkampf in der UDA weiter verschärfen. Bereits im März mußte Andy Tyrie nach 15 Jahren Amtszeit den UDA-Vorsitz abgeben, nachdem er Morddrohungen aus den eigenen Reihen erhalten hatte. Am Samstag fand die nordirische Polizei die Leiche des 29jährigen Gastwirts Colin Hunter auf einer Mülldeponie in Belfast. Der Leiche war der Kopf abgetrennt worden. Die Polizei nimmt an, daß Hunter bereits im September von der zweitgrößten bewaffneten Protestanten-Organisation Ulster Volunteer Force (UVF) entführt und ermordet worden sei, weil er sich geweigert habe, Schutzgelder zu zahlen.

Ralf Sotscheck

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