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Köln: Schweigen zum Zwangsarbeiterlager

Köln (taz) - Das historische Gewissen scheint die Kölner Politiker nicht zu plagen: Zum Bericht der taz über den geplanten Internierungsplatz für Roma in der Stadt gaben gestern weder SPD noch CDU eine Stellungnahme ab.

Die jetzt entdeckte „historische Altlast“ veranlaßte bisher nur das Büro von Oberbürgermeister Burger (SPD) zu einer Erklärung: Burger habe zwar von dem Plan gewußt, da er noch im Juni früher dort auf dem fraglichen Gelände internierte italienische Kriegsgefangene im Rathaus empfangen habe; er halte aber von einem historischen Vergleich nichts. Immerhin könnten sich die Roma von dem geplanten Lagerplatz jederzeit entfernen - im Unterschied zu den Internierungslagern im Faschismus. Im übrigen werde sich Köln wie auch schon in der Vergangenheit zusammen mit Bund und Land um eine humanitäre Lösung des Roma-Problems bemühen.

Auf dem Gelände des geplanten Roma-Platzes waren im Faschismus über tausend Zwangsarbeiter und darüber hinaus Hunderte von Kriegsgefangenen interniert. Das geplante Roma -Lager soll von Maschendraht umzäunt werden und ist umgeben von Giftmüll-belastetem Boden. Von den Roma und Unterstützergruppen wird er heftig bekämpft.

A.K.

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