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Zuckergenuß-betr.: "Schöne Worte-Aussiedler & Asylsuchende" von Klaus Hartung, taz vom 28.10.88, "Märtyrer gesucht" von Dr.Seltsam, taz vom 13.10.88

betr.: „Schöne Worte - Aussiedler & Asylsuchende“ von Klaus Hartung, taz vom 28.10.88, „Märtyrer gesucht“ von Dr.Seltsam, taz vom 13.10.88

Es wäre schon einmal interessant zu erfahren, was für ein Schreibtisch-Täter sich eigentlich hinter dem Pseudonym „Klaus Hartung“ verbirgt - seiner jüngsten Befürwortung der deutschtümelnden Aussiedlerei nach zu urteilen könnte es sich doch eher um einen 'FAZ'- denn um einen 'Zeit' -Mitarbeiter handeln, wie ich bislang vermutete.In jedem Fall aber scheint mir dieser „Klaus Hartung“ in einer linken, radikalen Zeitung einigermaßen deplaziert zu sein.

Hingegen ist jener mit „Dr.Seltsam“ zeichnende Autor wirklich ein Zuckergenuß; es ist diese Art linker, aggressiver Journalismus, die der taz überhaupt ihre Existenzberechtigung gibt. Die Besprechung der „Report„ -Sendung über Barschel beispielsweise, die lapidare Aufzählung der Charaktermasken des BRD-Imperialismus (von „Strauß, der Nuttenpreller“ bis zu „Leutnant Schmidt, der Rädelsführer von Stammheim“) und einiger seiner Schandtaten, ist so gelungen, daß sie tägliche Pflichtlektüre eines jeden FDGO-frommen grünen Realissimo-MdBs sein müßte.

P.Smith, Neustadt-Speyerdorf

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