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THTR: Zwei Bolzen geangelt

Düsseldorf (taz) - Das Ausmaß der Beschädigung des seit dem 29.Septemeber 1988 stillgelegten Hochtemperaturreaktors (THTR) in Hamm soll nun durch Untersuchungen von zwei in den Heißgaskanälen gebrochenen Bolzen näher bestimmt werden. Wie berichtet, waren insgesamt 32 Bolzen, die der Befestigung von Metallisolierplatten in den Heißgaskanälen dienten, aus ihrer Verankerung herausgebrochen. Zwei dieser Bolzen konnten nun mit einem Spezialarm aus den Kanälen geborgen werden. Die Untersuchung der Bolzen wird in der Kernforschungsanlage Jülich und im „Allianz-Zentrum Technik“ in München durchgeführt. Das Düsseldorfer Wirtschaftsministerium erhofft sich davon Aufschlüsse über die Ursachen des Schadens, der zugleich gutachterlich vom Essener TÜV untersucht wird. Die Betreiber des THTR halten den Schaden für nicht sicherheitsrelevant und verlangen vom Wirtschaftsministerium deshalb eine erneute Betriebsgenehmigung.

Als neue Variante boten sie der Genehmigungsbehörde an, den Reaktor nur solange laufen zu lassen, bis ein für die Reparatur notwendiger Roboter entwickelt sei. Sollte die Düsseldorfer Behörde die Schadensbehebung zur Bedingung des Weiterbetriebes machen, wovon man derzeit ausgehen kann, stünde der Reaktor mindestens ein weiteres Jahr still. Die Stilllegungskosten belaufen sich nach Angaben der Betreiber auf etwa 180 Millionen Mark pro Jahr. Das nach Kalkar zweite Milliardengrab der deutschen Atomlobby in NRW wird immer wahrscheinlicher.

J. S.

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