: Schlecht verklausulierter Wahlkampfagitprop-betr.: Gremienwahl an der FU, taz vom 9.1.89
Betr.: Gremienwahlen an der FU, taz vom 9.1.89
Sofern Lechners Artikel eine Recherche zugrunde lag, war diese schlampig. Warum hat er nicht mit den am Konflikt Beteiligten geredet, sondern bezieht sich, wenn er überhaupt eine Quelle angibt, ausschließlich auf einen ÖTV-Funktionär? Warum behauptet er, die AL habe dem Alternativ -Undogmatischen Mittelbau die Bezeichnung AL aberkannt, wo doch der Beschluß, angesichts der unüberbrückbaren Gegensätze zwischen traditionssozialistischen und realpolitischen Strömungen keine „offizielle“ AL-Liste im Mittelbau zuzulassen, auf Betreiben des Alternativ -Undogmatischen Mittelbaus zustande kam? Warum wird uns ohne jeden Beleg einmal mehr unterstellt, wir gehörten zu Heckelmanns Mehrheit?
Hier werden Gerüchte und Verdächtigungen in den Rang von Tatsachenbehauptungen erhoben, ohne jeden Beleg dafür anzuführen. Von einer seriösen Darstellung unserer realpolitischen Opposition ist nichts zu finden.
Jetzt, wo an den Hochschulen endlich wieder etwas in Bewegung gekommen ist, wäre die taz als Forum für Auseinandersetzungen über die verschiedenen Ansätze linker Hochschulpolitik wichtiger denn je. Statt dessen bringt Ihr schlecht verklausulierten Wahlkampfagitprop für das traditionssozialistische Spektrum als redaktionelle Meldung.
Für den Alternativ-Undogmatischen Mittelbau Tilly Lüken -Klaßen
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