: Aribert Galla kerngesund
■ Amtsärztliches Gutachten kann keinen Grund für „dauernde Dienstunfähigkeit“ des St.-Jürgen-frühpensionierten Verwaltungsdirektors Aribert Galla erkennen
Es gab keinen Grund, Aribert Galla (43) wegen seines Gesundheitszustandes vorzeitig zu pensionieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stellungnahme vom Gesundheitamt des Landkreises Hannover. Das amtsärztlicheutachten wurde nach Auswertung sämtlicher schriftlich vorliegender medizinischer Befunde über Galla erstellt. Der damalige Gesundheitssenator Henning Scherf hatte den Verwaltungsdirektor des Krankenhauses St.-Jürgen-Straße vor einem Jahr in den gutgepolsterten Ruhestand geschickt, weil Galla wegen der in
tern bekannten Mißwirtschaft nicht zu halten war.
Die Mitglieder des St.-Jürgen-Untersuchungsausschusses müssen nun entscheiden, ob es rechtmäßig oder rechtswidrig war, den Mittvierziger wegen Bluthochdrucks und Fettleibigkeit „dauernd dienstunfähig“ zu schreiben. Ausschußmitglied Ilse Lakmann (SPD) ist empört, als sie das Untersuchungsergebnis von der taz erfährt: „Das ist ja ein dicker Hund, das haut mich vom Stuhl“. Jetzt müsse Galla endlich amtsärztlich untersucht werden. Das sei nur gerecht jedem normalen
Arbeitnehmer gegenüber.
Ausschußmitglied Elke Steinhöfel sieht sich durch das Ergebnis in ihrer Auffassung bestätigt, daß der von Scherf so rasch vollzogene Rausschmiß auf weiche Polster falsch war. „Man hätte den Prozeß länger anlegen sollen“, allerdings mit einem weniger angenehmen Ergebs für Galla.
Der Gesundheitssenator, der Galla die sanfte Landung organisiert hat, reagiert unwirsch wie immer in Sachen St. -Jürgen-Straße: „Ich bin nicht gutachtengläubig.“
G.M.
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