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„Das Handwerk legen“

■ betr.: Rechtsradikale DVU-Reklame, taz v. 13./16.1.1989

Ist es schon wieder soweit? Flächendeckend sind in diesen Tagen durch die Bundespost im Landkreis Verden und sicherlich nicht nur dort Briefe der neofaschistischen DVU als Hauswurfsendungen an sämtliche Haushalte verteilt worden. Eine Propagandakampagne solchen Ausmaßes, wie sie auch schon 1987 anläßlich der Bürgerschaftswahl in Bremen durchgeführt wurde, läßt auf eine finanzielle Ausstattung der Neofaschisten schließen, die die Erinnerung an die Unterstützung Hitlers durch das deutsche Großkapital wachwerden läßt. In den Propagandabriefen wird mit demagogischen Methoden an die primitivsten Instinkte materiell deklassierter und politisch ungebildeter Menschen appelliert, denen als Ersatz für das fehlende Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge wieder einmal der Nationalismus als bewährte Denkschablone nahegebracht werden soll...

Da Antifaschismus sich nicht in Schaufensterreden zu wiederkehrenden Gedenktagen erschöpfen sollte, bleiben alle Demokraten auch bald 45 Jahre nach der Befreiung vom Nazismus aufgerufen, dem braunen Pack das Handwerk zu legen, wo auch immer es sich zeigen sollte.

Ulrich Kroeger-Weise, Thedinghausen

!Ü-Satz:!!!!

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