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Ardorf will nicht nur Nachteile haben

■ Alltagsprobleme in der Einflugschneise: Geschäftsleute ruiniert, Ruß auf Pflanzen

Am südöstlichen Rande des Wittmundhafener Flughafen-Geländes liegt der Auricher Ortsteil Ardorf. Dessen „Ortsvorsteher“, der CDU-Mann Günther Thoben, hat in einem Brief an den Wittmunder Stadtdirektor im Juli 1988 über die Lage der Einwohner in seiner Ortschaft berichtet, daß „über 40 Familien, darunter landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe, Geschäftsleute und sonstige Handwerks- und Geschäftsbetriebe ausgesiedelt wurden bzw. sich freiwillig ohne Unterstützung wegorientiert haben“. Die verbliebenen Geschäftsleute hätten existenzvernichtende Einbußen hinnehmen müssen, „zum Teil sind die Immobilien unverkäuflich.“

Aber auch auf einem Teil der bewirtschafteten Flächen sieht Thoben Probleme: „Die landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Einflugschneise, die besonders bei den Landungen im Tiefflug überflogen werden, werden stark belastet mit Flugbenzin und Rußpartikeln. Bei windstillem Wetter sind diese Stoffe mit dem Auge sichtbar und auf dem Pflanzenbestand sichtbar. Schafstoffuntersuchungen auf diesen Flächen sind erforderlich.“

Der CDU-Mann sorgt sich an anderer Stelle um „ökologisch wertvolle Biotope, landwirtschaftsprägende Teile, Wallhecken und Hohlwege“, die im geplanten militärischen Erweiterungsgebiet vorhanden sind. Neben den materiellen Entschädigungen forderte er alle vertretbaren und möglichen Schallschutz-Maßnahmen gegen den Fluglärm, und die bisherigen freiwilligen Regelungen mit dem Richthofen -Geschwader „hinsichtlich der Ruhezeiten in den Mittagsstunden (und) bei Beerdigungen .. sollten einen rechtsverbindlichen Charakter erhalten.“ Und: „Ardorf hat die größte Belastung hinzunehmen, jedoch die geringsten Vorteile davon. Eine bevorzugte Einstellung von arbeitssuchenden Ardorfern Bürgern in den vielschichtigen Berufen sollte als kleine Entschädigung möglich werden.“

K.W.

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