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Methadon für Berlin

■ AL und SPD vereinbarten großzügigere Methadonvergabe an Heroinabhängige

Spätestens ab 1. Januar 1990 soll das Substitutionsmittel Methadon in Berlin auf breiterer Ebene an Heroinsüchtige vergeben werden. Diese Vereinbarung haben AL und SPD während der Koalitionsverhandlungen getroffen. Bislang wurde in Berlin Methadon nur in Ausnahmefällen an Heroinabhängige mit Vollbild Aids verabreicht. Auch die Ärztekammer verhielt sich bisher distanziert zur Methadonvergabe. Ein gemeinsamer AL/SPD-Senat werde eine Arbeitsgruppe einrichten, die die Modalitäten der Methadonvergabe ausarbeiten soll, teilte gestern die AL-Pressestelle mit. Voraussetzung dafür sei jedoch ein ausreichendes psychosoziales Betreuungsangebot. Das könne jedoch nur gewährleistet werden, wenn in diesem Bereich neue Stellen geschaffen werden und auch die Drogenberatungsstellen sich zur Betreuung der entsprechenden Klientel bereit finden.

Die AL begrüßt in ihrer Mitteilung die offene Diskussion der Gewerkschaft der Polizei (GdP) über den Einsatz von Methadon. Die hatte anläßlich ihrer Tagung zur Rauschgiftkriminalität in München Überlegungen zur Substitution mit der Ersatzdroge angestellt. Angesichts steigender Zahlen von Rauschgifttoten dürften Politiker nicht länger die Augen verschließen, so Lutz Großmann von der Berliner GdP. Erst vor zwei Wochen hat sich auf der Konferenz der Gesundheitsminister der Bundesländer der CDU/FDP-Senat strikt gegen Methadonprogramme auch in Einzelfällen gewendet.

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