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Scherf droht mit Privatisierung

■ Personalversammlung der Sozialen Dienste empört über Sozialsenator / Neueinstellungen zum Ausgleich der Arbeitszeitverkürzung und zur Qualifizierung der Arbeit gefordert

1.000 von insgesamt 2.500 ErzieherInnen, PflegerInnen, Sozial- arbeiterInnen und SachbearbeiterInnen im bremischen öffentlichen Dienst füllten gestern den großen Saal der Glocke zur Personalversammlung. Nur noch 39 Stunden wöchentlich sollen sie alle nach dem Buchstaben des Tarifvertrages ab 1. April arbeiten. Doch der Arbeitszeitverkürzung stehen bisher nur im Kindergarten -Bereich auch Neueinstellungen gegenüber. Und selbst damit „ist nichts anderes zu erreichen, als die Aufrechterhaltung des ohnehin miserablen Status Quo“,

rief Personalrat Rainer Müller den KollegInnen zu.

Mit anhören mußte sich die Standpauke auch Sozialsenator Henning Scherf. Von Journalisten scheinbar unbeobachtet, versuchte er seine Mitarbeiterschaft mit einem Satz zu beruhigen, der ihm in der Öffentlichkeit den gesammelten Zorn von Elterninitiativen und Parteien zutragen würde: „Wir haben heute nicht mehr, sondern sogar etwas weniger Kinder in den Bremer Kindertagesstätten - und das mit erheblich mehr Personal.“

Völlig eingedeckt mit wüten

den Zwischenrufen wurde der soziale Senator schließlich, als er der Forderung nach mehr Personal für qualifiziertere Sozialarbeit mit der Drohung nach Übertragung bestimmter Aufgaben an freie Träger, „also - wie Ihr das nennt Privatisierung“ begegnete.

Mit einer einstimmig verabschiedeten Protest-Resolution gegen den fortdauernden Stellenstopp zogen die 1.000 Sozial -ArbeiterInnen nach Schluß der Personalversammlung zum Rathaus. Bürgermeister Wedemeier wurde jedoch nicht angetroffen.

Ase

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