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Kloster ohne Käufer

■ Gebäude der aufgelösten Bremer Psychiatrie in Blankenburg bei Oldenburg stehen leer / Polnische Aussiedler einquartiert / Wird ein Gefängnis geplant?

Angeblich findet sich kein Käufer für das Kloster Blankenburg vor den Toren Oldenburgs. 30 Jahre lang beherbergte der etwa 19 Hektar große Komplex einen Teil der Psychiatrie Bremen-Ost. Nach der Auflösung der geschlossenen Anstalten in Bremen steht das Kloster inclusive Krankenhaus, Kirche, Wohn- und Pflegebereich seit Dezember letzten Jahres leer.

In der Gerüchteküche Oldenburgs brodelt es seitdem wie schon lange nicht mehr. Heiß gehandelt wird derzeit der Tip, ein Gefägnis solle in der ehemaligen „Bewahr- und Pflegeanstalt“ entstehen. Doch davon will der Verkäufer, der Bezirksverband Oldenburg, nichts wissen.

„Es besteht zur Zeit einfach kein Bedarf für einen so großen Gebäudekomplex, man kann auch nicht einfach wieder dort einsteigen, wo die Bremer gerade ausgestiegen sind“, sagt Verbands-Geschäftsführer Meier. Der Brandkassenwert von 18 Millionen

Mark sei auch völlig illusorisch, der Preis müsse sich nach den Geboten des Marktes richten und die lägen zwischen einem Butterbrot und Millionenbeträgen.

So schlummert hinter einem Wäldchen versteckt ein 700 Jahre altes Kloster seinen Dornröschenschlaf. Seit der Gründung 1294 hatten die Gemäuer eine sehr wechselvolle Geschichte. Erst waren sie Nonnenkloster, später Brauerei, Armen- und Waisenhaus, „Schwergeisteskrankenhaus“, SA-Hilfswerk-Lager, Sanitätskrankenhaus, Tuberkuloseklinik und seit 1928 „Nervenklink“ der Stadtgemeinde Bremen.

Offiziell leben dort nur noch einige ehemalige Angestellte der Psychiatrie. Doch ohne viel Aufsehen zu erregen, hat die Stadt Oldenburg eines der Häuser angemietet und einige polnische Aussiedler-Familien dort einquartiert. Ein zweites Gebäude soll demnächst hinzukommen. Die Stadt Oldenburg habe einfach zu

wenig Wohnraum, um alle Familien aufzunehmen, so Meier. Doch Blankenburg könne nur eine Zwichenlösung sein, die Stadt müsse sich da schon etwas

anderes einfallen lassen. Die Stadt Oldenburg ist in der Stiftung des Oldenburger Landes mit Oberstadtdirektor Heiko Wandscher vertreten.

Iko Andrae

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