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Die Friedensbewegung hat Kraft

■ Betr.: Kommentar „Ostermarsch 1989 in Bremen“, taz v. 28.3.

Ich bin im Gegensatz zum werten Kommentator der Auffassung, daß die Friedensbewegung in Bremen und anderswo nach wie vor über eine erstaunlich große und vor allem ausdauernde Kraft verfügt. Denn konkrete Anlässe gibt es ja schließlich genug, die Regierenden in Bonn unter dem Regiment von Helmut Kohl liefern sie uns fast schon regelmäßig Woche für Woche. Beispiele: Jäger 90, Tiefflüge, Wehrdienstverlängerung, die Weigerung von Rupert Scholz, mit DDR-Verteidigungsminister Keßler zusammenzukommen, keine Bonner Antworten auf die weitgehenden Abrüstungsvorschläge Gorbatschows und der DDR.

Die eigene Kraft hat die Friedensbewegung auch in der Vergangenheit dadurch bewiesen, daß die von ihr geforderte Ablehnung der Stationierung der amerikanischen Mittelstreckenraketen in Westeuropa durch das Washingtoner Abkommen zwischen Reagan und Gorbatschow im Dezember 1987 vollzogen wurden. Beispiele für die eigene Kraft ließen sich endlich fortsetzen. Denn in der Regel ist es doch so: Die Politiker reagieren in Kernfragen des menschlichen Lebens erst dann, wenn die Menschen es mit Nachdruck von ihnen verlangen. Eine alte Weisheit im Prinzip, lieber Klaus. Denk mal darüber nach!!!!

Dein Erwin Frie aus dem schönen Bremen

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