: Spielbergs Ferseh-Horror
„Ich habe nie die kindliche Naivität und Entdeckungslust verloren. Walt Disney ist und bleibt mein väterliches Gewissen.“ Der Mann, der dieses Bekentnis abgelegt hat, ist einer der kommerziell erfolgreichsten Filmemacher der Gegenwart, Steven Spielberg. Für den Film Poltergeist (Szenenfoto) war er als Produzent, Co-Autor und Supervisor verantwortlich. Für ihn in Szene gesetzt hat Tobe Hooper den Film. Hooper ist bei uns vor allem durch seinen indizierten Hackepeter-Streifen The Texas Chainsaw Massacre bekannt.
Poltergeist ist eine spaßige und böse Satire auf den „American way of life“ und ein Film über Kindheitsängste. In eine ganz normale amerikanische Durchschnittsfamilie, in einer netten Wohnsiedlung bricht eines Tages das Grauen ein. Und es kommt direkt aus dem Fernseher. Der Poltergeist aus der Glotze schnappt sich die kleine Carol Anne (Heather O'Rourke) und nimmt sie mit auf die „andere Seite“. Die Familie sucht Hilfe bei der Parapsychologin Tangina (Zelda Rubenstein), und das nette Heim der Familie Freeling verwandelt sich in eine bizarre Geisterbahn.
Ein großer Teil der Produktionskosten ging für die Special -Effects drauf.
Über 100 Einstellungen basieren auf optische Effekte, die George Lucas‘ Firma Industrial Light & Magic hervorragend realisierte. Allerdings waren weder Spielberg noch Tobe Hooper wirklich zufrieden mit dem Film. Für Spielberg hatte er zuviel, für Hooper zu wenig Schockeffekte. Trotzdem halte ich Poltergeist für einen wunderbaren Horrorfilm. So müssen Gruselgeschichten erzählt werden, witzig, böse und manchmal die Grenzen des guten Geschmacks überschreitend. Den zweiten Teil, den die ARD morgen ausstrahlt (0.10 Uhr) kann man getrost vergessen. Regisseur Brian Gibson drehte einen müden Abklatsch des Orginals. Einzig der Indianer Will Sampson, vielen bekannt als Chief Bromden aus Einer flog über das Kuckucksnest, und leider inzwischen verstorben, ist sehenswert.Karl Wegmann
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