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Hochschule Bremen: Ab Dienstag wieder Streik

■ StudentInnen stellen Senator Franke Ultimatum

Die Hochschule Bremen steht unmittelbar vor einem erneuten Streik. Nachdem die StudentInnen auch vier Wochen nach ihrem jüngsten Vorlesungsboykott keine befriedigenden Zusagen zu ihren Forderungen von Bildungssenator Franke bekommen haben, stellten sie dem Senator jetzt ein schriftliches Ultimatum: Wenn bis zum kommenden Dienstag keine verbindlichen Zusagen vorliegen, soll der Streik erneut aufgenommen worden. Wichtigste Forderungen der Studenten: Modernisierung der Labore, genügend Stühle und Tische in den Seminarräumen, mehr Hochschullehrer angesichts steigender Studentenzahlen und paritätische Mitbestimmung in allen Gremien. Außerdem soll der Fachbereich „Sozialwesen“ bleiben, wo er bislang ist und bleiben möchte: In der Universität.

Das bislang letzte Wort des Senators in der Auseinandersetzung ging am 31. Mai in der Hochschule ein. Darin versichert Franke, er wolle über den verordenten Umzug noch einmal „diskutieren“, die Ausweitung der Studienkapazitäten „erörtern“ und sich für ausreichende Mittel für den Ausbau der Mensa „einsetzen“. Für die StudentInnen zu wenig und zu wenig verbindlich.

Schützenhilfe haben die angehenden IngenieurInnen inzwischen von den Vereinen „Deutscher Elektrotechniker“ (VDE) und und „Deutscher Ingenieure“ (VDI) bekommen. In einem ge

meinsamen Schreiben der beiden Bremer Vorsitzenden von VDE und VDI an Senator Franke heißt es: „Mit großer Sorge beobachten wir die Folgen (der Zusammenlegung der Fachbereiche Wirtschaft, Sozialwesen und Technik, d. Red.) für die technischen Fachbereiche.“

Für Lachsalven unter HochschullehrerInnen und StudentInnen sorgt dagegen eine druckfrische Hochglanz-Broschüre, in der sich die Hochschule - offensichtlich um die Aufwertung des lädierten Images bemüht - selbst porträtiert und z.B. über sich behauptet: „Der Vorteil der Fachhochschule zeigt sich nicht zuletzt in der fast familiären Atmosphäre, die mannigfache Gelegenheit zu einem intensiven wissenschaftlichen Dialog zwischen Lehrenden und Studenten bietet.“ Gemeint ist anscheinend das „familiäre“ Gedrängel von 50 StudentInnen um einen Laborexperiment mit völlig veralteten Apparaturen. Über sie heißt es in der Broschüre: Es „stehen 65 gut ausgestattete Laboratorien zur Verfügung.“ Daneben das Vierfarb-Foto einer Strömungswanne, von der in der Hochschule folgendes bekannt ist: Rund 50 Jahre alt, verrostet und undicht.

Am Dienstag wollen die StudentInnen ab 9.45 Uhr in einer Vollversammlung über erneute Kampfmaßnahmen diskutieren für genügend Platz, genügend Professorinnen und vielleicht auch eine neue Wanne.

K.S.

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