piwik no script img

Poker um THTR geht weiter

Berlin (taz) - Der Poker um die Stillegung des umstrittenen Hochtemperatur-Reaktors in Hamm-Uentrop geht weiter. Wie gestern zuverlässig zu erfahren war, will die Betreiber -Gesellschaft Hochtemperatur-Reaktor GmbH nur einen geringen Teil der Stillegungskosten für den Reaktor tragen. Nur 50 von insgesamt geschätzten 380 Millionen Mark für die Stillegung wollen die Betreiber zahlen, den Rest sollen Bund und Land blechen.

Auch die bereits in diesem Haushalt fällige Rückstellung von 80 Millionen Mark für die Stillegung des Reaktors wird nicht geleistet. Die Betreibergesellschaft beschloß, dafür ganze 15 Millionen Mark bereitzustellen. Auf ihrer nichtöffentlichen Sitzung am Dienstag legte die Gesellschaft zugleich die Marschroute für den sogenannten Auslaufbetrieb des HTR fest. Danach soll der Reaktor noch für 628 Millionen Mark Strom erzeugen, um die restlichen Brennelemente zu verbrauchen. Dies entspricht einer Nettostromproduktion von 4.331 Gigawattstunden.

Das anvisierte Ziel läßt sich allerdings nur durch einen mehrjährigen Reaktorbetrieb bis Mitte der 90er Jahre erreichen. Von einem „Auslaufbetrieb“ kann damit kaum noch die Rede sein. Die Öffentlichkeit soll aber mit genau dieser Sprachregelung geködert werden.

-man

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen