: Computer-Aiding
■ Wir Bremer CIM-Stereolitografen
Alle Jahre wieder, und jedesmal etwas geschmierter, feiern historische Gegensätze ihr Versöhnungsfest: Die BremTec vereinigt den Rüstungskonzern, den Buxtehuder Technologiepark, die Uni Bremen, Sonnenenergetiker, die Bundeswehrhochschule München und die kleine Softwareklitsche in ihrem fortwährenden Bemühen, Gutes zu tun dem Menschen und seiner Umwelt. Der Umwelt hilft die BremTec durch neues Messen, Prüfen und Beraten, den kleinen Firmen wird geholfen, indem auch ihnen endlich der Segen des Computer -Aiding angedient wird, das strukturschwache Land im Küstennebel wird „revitalisiert durch innovative Technologien“, Hilfe gibt's auch für die arme Wissenschaft, die mit der reichen Wirtschaft zu verweben ist. Und siehe: Drittmittel springen dabei raus und vielleicht ein kleiner Technologiepark in Visselhövede am Heiderand.
All das Gute hat auch einen schönen Nebeneffekt: Bremen hilft sich selbst, indem es sich zum „Oberzentrum“ von HighTec-Nordwestdeutschland macht, weil es ja überhaupt gar keinen Kaderschmiedengeruch mehr an sich hat, sondern nur noch ein bißchen nach hochwertigem Maschinenöl riecht.
Im Übrigen gibt es keine Region, die geeigneter wäre für die Produkte der Zukunft, die „Unikate“, die Hyperspezial-High -tec-Produkte in Einzelanfertigung. Denn hier wurden schon immer Schiffe gebaut, und das sind Unikate, und jeder Bremer ist historisch ein CIM-Stereolithograf.
Burkhard Straßmann
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