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Nixon und Kissinger besuchen China

■ USA nehmen Boeings von Handelsembargo aus / Säuberungs- und Verhaftungsmaßnahmen halten an

Peking (ap/afp/dpa) - Der frühere US-Präsident Richard Nixon und sein damaliger Außenminister Henry Kissinger werden demnächst China besuchen. Nixon, unter dessen Präsidentschaft die USA und China Anfang 1972 wieder diplomatische Beziehungen aufnahmen, werde wahrscheinlich im September nach China reisen, berichtete die 'Washington Post‘, Kissinger, der die Normalisierung maßgeblich eingeleitet hatte, Anfang Oktober.

Trotz des US-Embargos aller militärisch nutzbaren Waren wird China in kürze drei Boeing-Flugzeuge des Typs 757-200 erhalten. Die Maschinen im Wert von 150 Millionen Dollar hätten schon im Juni ausgeliefert werden sollen, doch nach dem 4. Juni hatte das US-Außenministerium keine Ausfuhrgenehmigung für die Navigationsinstrumente erteilt. Nun habe man sich anders besonnen, sagte ein Sprecher. Die Firma Honeywell darf bereits an China verkaufte Navigationssysteme weiter warten.

Unterdessen hieß es in der Sonntagsausgabe der parteiamtlichen 'Volkszeitung‘, China müsse zwei US -Verschwörungstaktiken besonders aufmerksam beachten. Zum einen versuchten die USA, mit Hilfe ihrer wirtschaftlichen und technologischen Hilfe die „Verwestlichung“ Chinas zu realisieren. Zum anderen schleusten die USA gemeinsam mit westlichen Werten wie „Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“ Tendenzen der bürgerlichen Liberalisierung nach China ein. Der 58jährige Mark Hopkins, bis 1988 Leiter des Büros des US-Senders „Stimme Amerika“, wurde am Samstag als fünfter Journalist seit dem Juni-Massaker des Landes verwiesen.

Bei einem Treffen chinesischer Parteiideologen wurde beschlossen, Politkommissare einzusetzen, die Unternehmen von bourgeoisem Gedankengut säubern und die „kommunistische und kollektivistische Erziehung“ vorantreiben sollen. Exparteichef Zhao Ziyang wurde vorgeworfen, mit seiner Wirtschaftspolitik Manager den Ideologen vorgezogen zu haben. Das kapitalistische System in Hongkong will die chinesische Regierung jedoch unangetastet lassen. Dies erklärte Xu Jiatun, Direktor der Hongkonger Außenstelle der chinesischen Nachrichtenagentur 'Xinhua‘. Wie am Samstag in der britischen Kronkolonie aus unterrichteten Kreisen verlautete, hat eine Gruppe einflußreicher Hongkong-Chinesen eine Einladung zu Gesprächen mit der chinesischen Führung angenommen.

Seit etwa zwei Wochen laufen in allen chinesischen Provinzen strenge Antikorruptionskampagnen. In den Medien sind Berichte über Verhaftungen unterdessen immer spärlicher geworden, obwohl allgemein bekannt ist, daß die Festnahmen weitergehen.

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