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Sudhoff, Du Suddelsau

■ „Sexismus hoch drei“, bei der Bundespost

Kennen Sie das „Bundeszentralamt für Bevölkerungspolitische Führung?“ Können sie nicht kennen, gibt es nämlich nicht. Hat einer erfunden und unter obigem Briefkopf eine Dienstanweisung bei der Deutschen Bundespost in Umlauf gebracht. Wer das DIN-A4-Seiten-Werk verfaßt hat, weiß keiner, aber wie das zu Papier gebrachte zu qualifizieren ist, weiß die Leiterin der Bremischen Frauengleichstellungsstelle, Ursel Kerstein, von MitarbeiterInnen der Post alarmiert, genau: „Das Ausmaß an Frauenverachtung, das in dem Schriftstück zum Ausdruck kommt, versetzt eine Frauenbeauftragte, die in sieben Jahren Tätigkeit gegen Frauendiskriminierung gekämpft hat, in helle Wut.“

Und in der Tat: Der fiktive Herr Sudhoff vom fiktiven Bundeszentralamt muß lange zwischen Männerstammtisch und Männermagazin hin- und hergezogen sein, ehe er seinen Zoten zusammenphantasiert hatte. Und ein wenig vom Mütterkreuz für Vielgebärerinnen hat er anscheinend auch schon mal gehört. Also, was will uns Herr Sudhoff sagen?

Ausgehend von der brillianten Analyse, das „infolge Männerknappheit viele Frauen und Mädchen unbemannt bleiben müssen“, fordert Herr Sudhoff alle zeugungsfähigen Männer auf, „sich dieser Frauen und Mädchen anzunehmen, damit die Geburtenzahl gesichert und noch gehoben werden kann.“ Die ehelich Angetrauten dürfen dem „Deckhengst“ dabei keine Steine in den Weg legen. Denn: „Jede Frau muß zusätzliche Leistungen ihres Manes im Interesse der Staatserhaltung auf sich nehmen.“

Die frauenverachtende Suddelsau Sudhoff hat aber auch im richtigen Leben schon das ein oder andere Jahr in Behörde zugebracht, vermuten wir mal bei der Bundeswehr. „Der Erfolg ist unter Benutzung der Ihnen noch zugehenden Formblätter nach hier zu berichten“, heißt es im schönsten Bürokratendeutsch und: „Bei guter Leistung werden Sie im Kriegsfalle automatisch reklamiert unter Bezeichnung Z.Z.z.“ Soll heißen: „Zur Zucht zurück.“ Und für den Erfolgsfall hat sich Herr Sudhoff eine ganz besondere Prämie ausgedacht: Wenn der Zuchtbulle erstmal 15 Kinder gezeugt hat, „wird der Hosenstall offen getragen“. Und dann „besteht für alle Damen vom 16. bis zum 45. Lebensjahr grundsätzlich Grußpflicht.“

Wir kennen Herrn Sudhoff zwar nicht, müssen aber auch unbesehen in diesem Falle Ursel Kerstein zustimmen, die da urteilt: „Sexismus hoch drei.“

kvr

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