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Polizei prügelt Boat people in Hongkong - bald Zwangsrückführung

Dublin (taz) - Die UN-Flüchtlingskommission hat am Wochenende die Polizei Hongkongs beschuldigt, Gewalt gegen die vietnamesischen Boat people anzuwenden. Die Polizei streitet die Vorwürfe ab. In der britischen Kolonie leben 50.000 vietnamesische Flüchtlinge in überfüllten Internierungslagern. Täglich treffen 100 weitere ein. Die Anspannung unter den Flüchtlingen ist gewachsen, seit bekanntgeworden ist, daß zwei Drittel der Boat people nach Vietnam „zurückgeführt“ werden sollen. Darüber hatten sich der ehemalige britische Außenminister Howe und sein vietnamesischer Amtskollege Ende Juni geeinigt. Die Flüchtlinge haben an John Major, der vor acht Tagen zum neuen Außenminister ernannt worden ist, appelliert, die Vereinbarung rückgängig zu machen. Dafür gibt es jedoch keine Anzeichen. Die als „Wirtschaftsflüchtlinge“ eingestuften VietnamesInnen müssen täglich mit dem Beginn der Rücktransporte rechnen.

Bereits vor neun Tagen war es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Flüchtlingen im Internierungslager Sek Kong gekommen, bei denen ein 52jähriger Vietnamese starb. Die Polizei mußte inzwischen zugeben, daß der Mann „eines nicht natürlichen Todes“ gestorben ist. Sek Kong wurde erst im Juni eröffnet und war schon kurz danach mit 3.500 Menschen hoffnungslos überfüllt. Am vergangenen Donnerstag brachen 30 Boat people aus dem Lager aus, um sich mit Flüchtlingen aus anderen Lagern zu treffen.

Ralf Sotscheck

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