Ohu: Streit um die verlorene Kugeln

München (ap) - Die 67 verloren gegangenen Edelstahl-Kugeln im Atomkraftwerk Isar I bei Ohu, die aus einem Kugellager in den Reaktor-Druckbehälter gefallen sind, sorgen weiter für Aufregung. Die Landshuter Gesellschaft für aktives Umweltbewußtsein (GaU) will die geborgenen Kugeln eigenhändig überprüfen. Nur so könne wirklich kontrolliert werden, ob alle Kugeln geborgen würden, hieß es in einer Mitteilung der Atomkraftgegner am Freitag. Das bayerische Umweltministerium wies die Forderung als „lächerlich“ zurück. Die Umweltvereinigung erklärte, sie könne mit ihren technischen Möglichkeiten feststellen, welche der vorgelegten Teile tatsächlich aus dem Primärkreislauf des Atommeilers stammten und wieviele sich noch im Reaktorkern befänden. Der Ministeriumssprecher lehnte es dagegen ab, die geborgenen Edelstahlkugeln einem „Oberzensor ohne nachgewiesene Qualifikation“ zur Verfügung zu stellen. Die Umweltbehörde und das Bayernwerk haben nach eigener Darstellung bislang 53 der acht Millimeter großen und zwei Gramm schweren Kugeln geborgen. Das Ministerium hatte versichert, daß Isar I erst dann wieder in Betrieb gehen werde, wenn alle Kugeln entfernt seien. Das Bayernwerk teilte unterdessen mit, daß am Donnerstag bei Reinigungsarbeiten einer der Pumpräume des Reaktors überflutet worden sei. Der Zwischenfall habe aber keine „sicherheitstechnische Bedeutung“.