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Frauen-Tips für Schulalltag

■ Wie der koedukative Unterricht mehr für Mädchen bringen soll

Innerhalb der allgemeinbildenden Schulen, so schlagen die Frauenbeauftragten der Länder den KulturministerInnen vor, muß erstens der koedukative Unterricht neu gestaltet werden. Zweitens sollen Berufsorientierung und Berufswahl-Unterricht bewußt zur Gleichstellung der Geschlechter umorganisiert werden. Die jüngsten Forschungsergebnisse zur Koedukation und die massive Benachteiligung der Mädchen, so schreibt die Bremer Frauenbeauftragte Ursula Kerstein in ihrem Vorwort für die Broschüre, und die „berechtigte Kritik sprechen nicht gegen das Konzept koedukativer Erziehung, sondern zunächst gegen unsere Umsetzungsstrategien“. Wenn nun einiges anders werden soll, geht es nicht darum, Mädchen im Sinne eines Defizits auf Lernstrategien, Durchsetzungsfähigkeit und Berufsorientierung der Jungs zu trimmen; vielmehr soll das Thema Beruf/Familie und sozial orientierte Umgangsformen auch und gerade den Jungs nahegebracht werden.

In naturwissenschaftlichen und technischen Fächern, schlagen die Frauenbeauftragten vor, sollen geschlechtshomogene Gruppen angeboten werden. Vorkenntnisse und Interessen von Mädchen sollen in den Lehrplänen als gleichwertig berücksichtigt werden, mehr Frauen in Lehrplan-Kommissionen berufen werden; Hauswirtschaft und Technik sei für beide Geschlechter als Pflichtfach vorzuschreiben, was in Bremen schon der Fall ist. Bei Texten, Bildern und Beispielen in Lehrbüchern sind Frauen und weibliche Lebensräume quantitativ und qualitativ gleichwertig zu berücksichtigen. Daß Mädchen im Unterrichtsgeschehen massiv zu kurz kommen, setzt sich oft auch gegen die erklärte Absicht wohlmeinender LehrerInnen durch. Neben sensibilisierenden Fortbildungsmaßnahmen könnte „mindestens einmal jährlich“ auf einer Gesamtkonferenz das Problem verbindlich thematisiert werden.

Immer noch wählen Mädchen die immergleichen Berufe, ohne über das mögliche Spektrum informiert zu sein. Für die Berufswahl soll es ab Klasse 7 einen kontinuierlichen Unterricht geben, und in den beiden Betriebspraktika in der Sek.I sollen Jungs und Mädchen mindestens eines in einem „geschlechtsuntypischen Berufsfeld“ absolvieren. S.P

Die Broschüre gibt es kostenlos in der Gleichstellungsstelle, Schmidtstr.9, 1. Stock.

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