: Reden gut, alles gut?
■ „Tage des unabhängigen Films“ endlich eingeredet
Am Donnerstag wurden die ersten „Tage des unabhängigen Films“ nach viel Gerede nun endlich eröffnet - mit weiterem Gerede. Bildungssenator Franke ließ sich vertreten, und auch der Bremerhavener Kulturstadtrat von Hassel schickte seine Amtsleiterin Kellner-Stoll. Ihr Elaborat über Kino und Kultur im allgemeinen war lang und atmete die gründliche Vorbereitung. Nur: Ihre Auslassungen und Zitate endeten im Vorwurf gegen die taz, im Vorbericht über die Filmtage statt Bremen und Bremerhaven ein aber auch benutzt zu haben. Welch Diskriminierung der Fischmehlmetropole. Hätte sie sich über das arme Festivalangebot in der Seestadt empört, man hätte klatschen mögen.
So ging das allgemeine Schulterklopfen weiter. Frankes Statthalter Ditt stellte ein Filmförderungs-Programm in Aussicht, das
mit dem Wirtschaftssenator abgesprochen sei und lobte seinen Dienstherren für die variable und flächendeckende Medienkultur
arbeit. Selbst Radio Bremen wurde nicht ausgenommen und das „relativ differenzierte Programm“ der Kinos in den Himmel gehoben. Darüber lachte selbst der Geschäftsführer einer der Abspielstätten.
Gerald Graubner von der Angestelltenkammer wußte in seiner Eingangsrede vorab vom Erfolg der Filmtage zu berichten und da mochten auch die weiteren FestrednerInnen nicht zurückstehen. Mitorganisator Ziegert schwärmte von „finanziellen Ermutigungen“ von Sponsoren und staatlichen Stellen und ließ sich auch nicht nehmen, schon vom nächsten Jahr zu reden. Das Filmfest hat gerade begonnen, schauen wir lieber einmal, wie es läuft. Jürgen Franck
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