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Karten-Vorverkauf mit TSC: komfortabel und defizitär

■ Neues Zentrum für das TSC in der Stadthalle eröffnet

„Sie haben ja keinen Einzugsbereich von 10 Millionen Menschen“, sagt der Vertreter der Schweizer Ticket-Master -Vertretung gestern beim Eröffnungs-Sektempfang in der Stadthalle. Trotzdem soll Bremen dasselbe System für den komfortablen Verkauf von Karten erhalten wie Los Angeles. Jeder kann die Plätze für seine Veranstaltung in dem zentralen Computer speichern, an unzähligen Orten könnte ein „Teminal“ stehen und also über diese Plätze verfügt werden. „Ticket Service Center“ (TSC) heißt der Dienst, der das „Oberzentrum Bremen“ stärken soll. Und man kann telefonieren und sich gegen Porto-Aufschlag die Karten schicken lassen.

Mehr als die gewöhnliche Vorverkaufsgebühr soll auf den Karten-Preis nicht draufkommen, versprach der Sparkassen -Vorstand Noelle gestern. Und das bedeutet: Das TSC wird auf Jahre nicht „rentabel“ arbeiten. Wegen einer wenig soliden Kalkulation dauerte die Einrichtung des TSC auch erheblich länger als geplant,

schon im Frühjahr 1988 war der Computer gekauft worden.

Fürs erste stellt das System die KundInneen dennoch vor große Hürden. Am Theater steht zum Beispiel ein TSC -Terminal, aber dort kann man nur Theater-Karten kaufen. Wann in Bremerhaven ein Terminal aufgestellt werden kann, ist noch offen, die Post-Leitungsgebühren sind für's erste zu hoch. Fünf andere Vorverkaufsstellen in Bremen sollen in den nächsten Monaten eingerichtet werden. Werder-Spiele stehen zwar im TSC-Plan, die Karten kann man noch nicht über TSC kaufen, weil die Verhandlungen mit dem Sportverein bisher gescheitert sind.

Das Land Bremen gab 1,9 Millionen verlorenen Zuschuß für den Computer, die Sparkasse engagierte sich sehr viel mehr als ursprünglich geplant und hält mit 190.000 Mark jetzt 4/5 der Gesellschafter-Anteile. „Wir verdanken es ausschließlich der Sparkasse“, bedankte sich Theater-Direktor Erich Dünnwald.

K.W.

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