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Reformen später

■ Erstmal steht Finanzkrise auf dem Plan / Lojewski: Mehr Gebühren und Werbung / Kritik an SFB-Renten

Die geplante Hörfunkstrukturreform des SFB wird nach Angaben des Senders voraussichtlich erst im späten Frühjahr 1990 konkrete Formen annehmen. Das war gestern auf der Rundfunkratssitzung zu erfahren. Die AL-Rundfunkrätin Christiane Ziesecke rechnet mit der Reform sogar erst ab Mitte 1990. Intendant Lojewski ging nur kurz auf die Reform ein, gestand aber, daß die Vorstellungen der Senderspitze „engagierte Diskussionen ausgelöst“ hätten. Das „eine oder andere Argument“ dieser öffentlichen Diskussion werde „berücksichtigt werden müssen“. Der Vorsitzende des Programmausschusses, Huhn (SPD), forderte, daß dem Ausschuß auch die alternativen Reformvorschläge aus dem Vorfeld der Lojewski-Ankündigung zugänglich gemacht werden. Ansonsten befaßte sich das Gremium, ebenfalls nur kurz, mit der SFB -Finanzkrise. Lojewski schilderte wortreich das Debakel, forderte mehr Werbung und einen günstigeren Gebührenschlüssel. Wegen seiner besonderen Lage bediene der Sender auch die Hörer/Seher in der DDR, was aber bei der Gebührenzuteilung für den SFB „nicht berücksichtigt“ werde. Würde das DDR-Publikum einbezogen, „dann wären wir schon längst saniert“, sagte der Intendant und kündigte zur Meisterung der Krise „scharfe Schnitte“ und „Profil durch Konzentration“ an. Aus dem Rundfunkrat wurde der Intendant darauf hingewiesen, daß das Debakel durchaus hausgemacht und seit Jahren absehbar gewesen sei. Insbesondere wurde die rentenmäßige überversorgung der SFB-Mitarbeiter und über Tarif liegende Entlohnung einiger „Mitarbeiter der zweiten Etage“ kritisiert, die der Intendant an die Spree geholt hat.

kotte

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