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Mittelfeldachse mit Sand im Getriebe

In der 'Feder‘, Zeitschrift der gewerkschaftlich organisierten Journalisten und Schriftsteller, wird von prominenter Seite die mangelnde Ausbildung des Nachwuchses bemängelt. TAZ tut etwas dagegen und beweist: Schnelligkeit muß dabei nicht auf Kosten der Gründlichkeit gehen. Woche für Woche, jeden Montag: Unser Schreibkursus mit gängigen Formulierungen aus der Sportsprache, praxisnah dargestellt an aktuellen Beispielen - zum Sammeln. SERIE TEIL III: Von Herrn Thömmes  ■  Bayern München - 04 Leverkusen 0:1

Bayernmetropole (taz) - Das war ein Auftakt nach Maß: Schon nach 15 Minuten führte Leverkusen durch ein - wie sich herausstellen sollte goldenes - Tor von Lesniak, zustandegekommen unter tatkrätiger Hilfe von Pflügler, der den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte.

Der Meister agierte wie mit angezogener Handbremse. Ohne Thon, sonst Schaltstation zwischen Mittelfeld und Angriff, war viel Sand im Getriebe.

Dann kam Schwabl für Flick (35.), bei dem Licht und Schatten wechselten, und brachte Leben in die Bude: Nach Anlaufschwierigkeiten kam die Mittelfeldachse immer mehr in Schwung. Jetzt sprang der Funke über auf die 29.000 zahlenden Zuschauer im weiten Rund.

Die Halbzeitfrage von Paul Breitner, wer denn das Ruder herumreißen würde, fand eine Antwort: Wiggerl Kögl nahm mit zunehmender Spieldauer das Heft in die Hand und gab es nicht mehr ab.

Bayern übernahm vollends das Kommando. Der dynamische Reuter war der Motor im Spiel, Hansi Dorfner versuchte, diesem seinen Stempel aufzudrücken, Augenthaler zog geschickt die Fäden.

Leverkusen verteidigte nun mit Mann und Maus. In Rüdiger Vollborns Strafraum brannt‘ es lichterloh, der Keeper mußte ein ums andere Mal Kopf und Kragen riskieren, um die faustdicke Überraschung wahr zu machen.

Denn München konnte aus seiner Überlegenheit nicht, wie von Uli Hoeneß angekündigt („3:0“), Kapital schlagen: Die Trümpfe McInally und Mihajlovic stachen nicht. Ihnen klebte eine ordentliche Portion Pech an den Stiefeln, doch Stürmer werden nun einmal an ihren Toren gemessen.

Der Jugoslawe hätte das Spiel aus dem Feuer reißen können: Libero und Kapitän Augenthaler auf Dorfner, der gab seinem Gegner wieder einmal Rätsel auf, flankte maßgerecht - „Mic“ tat sich im Abschluß schwer, schlug mutterseelenallein ein Luftloch fünf Meter vor dem Tor.

Nachdem der erste doppelte Punktverlust im Olympiastadion seit dem 18.11.87 unter Dach und Fach war, zeigte sich Trainer Heynckes gefaßt: „Ich muß sagen, uns fehlte heute das nötige Quentchen Glück. Die Niederlage ist um ein Tor zu hoch ausgefallen.“ So einfach kann

Auftakt, selten nach Maß Tor, selten golden Tor, wird Stürmer dran gemessen Hilfe, selten tatkräftig Gefahrenzone, muß der Ball raus Handbremse, immer angezogen Getriebe, oft viel Sand drin Schatten, wechselt mit Licht Bude, wird mit Leben gefüllt Mittelfeldachse, mit oder ohne Schwung Funke, springt zum (zahlenden) Zuschauer Rund (auch: Oval), immer weit, so weit Ruder (auch: Steuer), wird herumgerissen Heft, wird in die Hand genommen Kommando, wird übernommen Motor, ist immer nur einer Stempel, wird dem Spiel aufgedrückt Fäden, werden gezogen Maus, verteidigt mit Mann Strafraum, brennt's lichterloh drin Mal, ein ums andere Kragen, wird mit Kopf riskiert Überraschung, oft faustdick Kapital, soll aus Überlegenheit geschlagen werden Trümpfe, stechen (oder nicht) Stiefel, klebt oft portionsweise Pech dran Feuer, wird Spiel draus gerissen Rätsel, werden Gegner aufgegeben mutterseelenallein, ist man vorm Tor Glück, gibt's quentchenweise Niederlagen, fallen oft zu hoch aus Schreiben sein

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