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Commonwealth kritisiert Thatcher

■ Großbritannien distanziert sich von gemeinsamer Erklärung

London (taz) - Der Eiertanz der britischen Regierung im Hinblick auf Südafrika geht weiter. Kurz nachdem die 49 Mitgliedsstaaten - einschließlich Großbritannien - am Sonntag auf der Commonwealth-Konferenz in einem gemeinsamen Kommunique Sanktionen gegen das südafrikanische Apartheidregime bekräftigt hatten, veröffentlichte die britische Regierung ihre eigene Presseerklärung. Darin heißt es, der Commonwealth solle sich darauf konzentrieren, Südafrika zu Veränderungen zu ermutigen, anstatt weitere Strafen zu verhängen. Sanktionen würden den Widerstand gegen Veränderungen nur verstärken. In dem Staat, so heißt es dort, seien bereits „wichtige und positive Veränderungen im Gange“. In der gemeinsamen Erklärung hatte London noch zugestimmt, daß die De Klerk-Regierung die „Säulen der Apartheid“ nicht angegriffen habe. Deshalb sei es nicht an der Zeit, die Sanktionen gegen Südafrika zu lockern.

Das Commonwealth-Sekretariat verurteilte das britische Verhalten als „verabscheuenswürdig“. Die Erklärung unterminiere das gemeinsame Kommunique. Tansanias Außenminister Benjamin Mkapa faßte die Ereignisse in einem Satz zusammen: „Die britische Einstellung ist lächerlich.“ Die Regierungschefs Kanadas und Australiens, Mulroney und Hawke, warfen gestern Thatcher Illoyalität vor.

Ralf Sotscheck

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