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Polizei-Oberrat Schmöe versetzt

■ Verantwortlicher für Rambo-Einsatz versetzt / Innenressort: Keine „Strafversetzung“

In aller Stille sind bei der Bremer Polizei erste personalpolitische Auswirkungen der Geisel-Affairen vorgenommen worden. Der frühere „Beamte vom Lagedienst“, Hartmut Schmöe, ist seit dem 23. Oktober „Abschittsleiter West“. Schmöe hatte im Morgengrauen bei der „Geiselnahme“ Mitte September in der Löningstraße den Befehl zum „Rambo -Einsatz“ gegeben, der den „Geisel„-Nehmer Christian Klems dazu veranlaßte, zuerst seine Freundin und dann sich selbst zu erschießen. Im Falle dieser jüngsten Geiselnahme in der Bremer

Löningstraße war der Einsatzbefehl Schmöes auch in Polizeiführungs-Kreisen nur auf Unverständnis gestoßen. Gegen den Polizei-Oberrat Schmöe läuft ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren.

Die Versetzung Schmöes wenige Wochen nach dem Fall Löningstraße dürfe nicht als „Strafversetzung“ gewertet werden, teilte ein Sprecher des Innensenators mit. Schmöe selbst habe lange vor dem „Rambo„-Einsatz um seine Versetzung in den Abschnitt West gebeten.

Die Position des Abschnittslei

ters gilt aber als Anfänger-Po sition in einer Polizeikarriere nach der Absolvierung der Führungsakademie. Schmöe ist der erste Abschnittsleiter, der als „Oberrat“ (Gehaltsstufe: A 14) in diese Position wechselt. Üblicherweise sind Abschnittsleiter zunächst lange Jahre Polizeiräte (A 13). Der bisherige Leiter des Polizeiabschnitts West, Polizeirat Bode, geht so auch den normalen Karriere-Weg: Er wurde stellvertretender Leiter der Bereitschaftspolizei und kann mit seiner Beförderung zum Oberrat rechnen.

K.W.

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