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Arzt-Weiterbildung bald im Osten

■ DDR-Krankenhäuser bieten "Weiterbildung" für Westberliner Ärzte an / Verhandlungen über Arbeitsmöglichkeiten für Westberliner Ärzte in Ost-Berlin

Die katastrophale Situation in den Krankenhäusern der DDR, die durch die Ausreisewelle von Ärzten entstanden ist, hat Ost-Berlin bewogen, an den Westberliner Senat mit einer ungewöhnlichen Bitte heranzutreten: Die Ostberliner Seite hat bei Sozialsenatorin Ingrid Stahmer angefragt, ob die Krankenhäuser in Ost-Berlin und in der DDR nicht als „Weiterbildungsstätten“ für Westberliner Ärzte anerkannt werden könnten. Bereits gestern abend haben im Diakonischen Werk erste Gespräche darüber begonnen. Das teilte Sozialsenatorin Ingrid Stahmer auf einer Pressekonferenz mit. Dies sind die ersten offiziellen Kontakte über eine Kooperation auf dem innerstädtischen Arbeitsmarkt. Von Westberliner Seite sind die Ärztekammer, die Senatskanzlei, Mitarbeiter des Arbeitsamtes sowie die Senatsverwaltung für Soziales beteiligt. Aus Ost-Berlin wurde Sozialdezernent Professor Delhas mit einer entsprechenden Delegation erwartet. Wie Frau Stahmer sagte, soll bei den Gesprächen auch die Frage erörtert werden, ob arbeitslose Ärzte aus dem Westen im Ostteil der Stadt und in der DDR arbeiten können. Der Präsident der Berliner Ärztekammer Ellis Huber hat diese Möglichkeit bereits in der vergangenen Woche in die Diskussion gebracht. Darüber hinaus hatte er seine Berliner Kollegen aufgefordert, jeden DDR -Besucher, der zu ihnen kommt, zu behandeln.

Nach den Worten der Sozialsenatorin möchten die Ostberliner Gesprächspartner offenbar nach Möglichkeiten suchen, damit Ärzte in der DDR ihre Facharztausbildung absolvieren können. Konkretere Auskünfte konnte Frau Stahmer gestern noch nicht geben. Sie sagte nur, daß eine Reihe von Rechts-, Versicherungs- und Gehaltsfragen geklärt werden müßten. Bei diesen ersten Gesprächen über eine Zusammenarbeit auf dem Arbeitsmarkt soll es auch darum gehen, sich über die Vorstellungen der anderen Seite genauer zu informieren.

urs

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