„Keine Berührungsängste“

Berliner Ost- und West-CDU-Verbände kommen sich näher  ■ I N T E R V I E W

Die Neuköllner CDU will enger mit der CDU in Treptow (Ost -Berlin) zusammenarbeiten. Sind jetzt alle Scheuklappen gefallen?

Sie haben sich mit der Ost-CDU getroffen. Wollen Sie jetzt auch mit der AL koalieren?

Wolfgang Branoner (stellv. Kreisvorsitzender der CDU Neukölln): In den vergangenen Jahren hatten wir keinen Kontakt zur CDU-Ost, weil sie den Alleinvertretungs-Anspruch der SED anerkannt hat. Die CDU/DDR nach dem 9. November ist aber nicht mehr die von vorher. Auf der Basis der gemeinsamen christlichen Grundwerte können wir über die gegenseitigen Grenzen hinweg, zusammenarbeiten.

Was hat der Neuköllner von der CDU-CDU-Zusammenarbeit?

Wir wollen versuchen frühzeitige Informationen über Bauvorhaben zu bekommen. Im Januar sind wir drüben, um uns das kirchliche Krankenhaus anzusehen.

Fordern Sie zusätzliche Grenzübergänge in Neukölln?

Die Grenzübergänge werden geregelt zwischen dem Senat und Ost-Berlin. Aber natürlich haben wir darüber gesprochen. Wir haben den Wunsch, fünf weitere Grenzübergänge zu schaffen.

Haben Sie schon private Kontakte geknüpft?

Wir sind schon zusammen in die Kneipe gegangen. Ich habe sogar Kontakt mit einem Bezirksrat, der war von der SED. Aber mir geht's trotzdem noch gut. Ich habe da keine Berührungsängste.

diak