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Wedemeier macht rüber

■ Eine Delegation von Spitzenvertretern geht auf Schnuppertour mit dem Bürgermeister nach Rostock

Über 20 Spitzenmänner und einzelne Spitzen-Damen fahren einige ausweislich der Teilnehmerliste mit Chauffeur - am kommenden Montag nach Rostock. Sie alle wollen bei der „Schnuppertour“ des Bremer Bürgermeisters Wedemeier dabei sein, die „Senator-Linie“ und die Arbeiterwohlfahrt, die Landeszentrale für politische Bildung und der Senator für Gesundheit. Wedemeier will sich das Dankeschön für die in Aussicht gestellten 5 Millionen West-Mark abholen.

Knallharte Wirtschaftskontakte, das versichert Hauptgeschäftsführer Immermann von der Handelskammer, werden außerhalb solcher goodwill-Touren gemacht. Seit Tagen schon laufen in Rostock selbst Schulungs-Seminare für kleine Unternehmer und solche, die es werden wollen. „Ex ovo“ werde da über „Grundsätze hiesigen Wirtschaftens“ aufgeklärt, das Interesse ist groß und das Angebot ein „voller Erfolg“. Die Unternehmer von morgen werden geschult, damit sie vorbereitet sind auf die Anforderungen der zukünftigen Ökonomie - „damit die unsere Riten kennen“ und nicht überrascht sind, wenn plötzlich Edeka und Aldi ihre Märkte aufmachen.

Vor 14 Tagen wurde in Rostock schon eine Industrie- und Handelskammer gegründet, eine „Schwesterkammer“, am 7.2. sind Kammerwahlen. Da sind nicht die VEB's und die Großen vertreten, sondern die Kleinen, die Kohlen- und Kolonialwarenhändler: „Die pflegen wir über alle Maßen.“

Die eigentliche Bremer Wirtschafts-Delegation wird dann in zwei Wochen auf die Reise gehen: am 19./20.Februar werden sich 200 bremische Firmenvertreter in Rostock umtun.

K.W.

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