: Uni: Mehrheit für Frauen-AStA
■ Kampf der Koalitionen / Löst Frauen-AStA die Bunte Liste ab?
Morgen wird der Studentenrat (SR) der Universität einen neuen AStA wählen. Voraussichtlich wird sich das 25-köpfige Gremium mit knapper Mehrheit für einen Frauen-AStA entscheiden.
Bereits am Dienstag hätte es zu einer Wahlentscheidung kommen
können. Doch um eine Abstimmungsniederlage zu verhindern, verließ die Koaltion (Bunte Liste) aus „AStA für Alle“ (Sozialistischer Hochschulbund und Unorganisierte) und Jusos die Wahlversammlung und machte sie damit beschlußunfähig.
Die Zeit bis zum nächsten Wahltermin soll jetzt für weitere Verhandlungen genutzt werden. Der Frauen-AStA will den Vorstand, das Finanzressort und das AStA-Plenum, auf dem die verschiedenen Referate zur Versammlung zusammenkommen, an Frauen vergeben. Die inhaltliche Arbeit der Referate soll erst nach der Wahl in den einzelnen Gremien entschieden werden, „damit wir nicht bereits im Vorfeld die Arbeit der Referate bestimmen“, begründete Petra Scheunemann, MSB -Vertreterin im SR und Unterstützerin des Modells „Frauen -AStA“, die inhaltliche Offenheit. Klar ist bisher nur, daß die Hälfte der AStA-Referate frauenspezifische Inhalte haben sollen. Geplant sind bisher die Referate „Antirassismus -Sexismus“ und „Kontinuierlicher Widerstand“. Auch die Gelder, die der Bremer Frauen-AStA in spe an den bundesdeutschen Studentenverband VDS überweisen wird, sollen frauenprojektgebunden gezahlt werden.
Der Frauen-AStA wird voraussichtlich von 13 Studentenpar
lamentarierInnen getragen, unter anderem von der Feministischen, der Multikulturellen und der Alternativen AStA-Liste.
Dem Vorschlag des Frauen-AStA steht die Idee eines „breiten, linken AStA“ (Noch-AStA-Vorsitzender Andreas Bovenschulte) gegenüber. Bovenschulte als Sprecher der konkurrierenden Listen hat erhebliche Bedenken gegen das Frauen- modell. Verstärkte Handlungsmöglichkeiten für Frauen auf dem Gebiet der Hochschulpolitik würden nicht allein durch eine feministische Struktur der Gremien gefördert. „Wir befürchten, daß der politische Schwerpunkt auf dem Modell und nicht in den Inhalten liegt. Das Konzept ist inhaltlich dünn, finanziell nicht durchdacht und strukturell schwach“. Frauenpolitik ja, aber nicht ausschließlich von Frauen gemacht. Um Zeit zu gewinnen, wollte der derzeitige AStA die Geschäfte an eine Kommission des Studentenrates kommissarisch weiterleiten. Doch der SR entschied anders: Morgen um 13.00 wird gewählt. ma
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