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VEB-Direktor gegen Kurs 1:1

■ SPD-Wirtschaftstagung im Potsdam / Böhme legte Reformprogramm vor / Währungsunion zum 1.Juli

Berlin (taz) - Während die Expertise des BRD-Bundesbank -Direktors Köhler, der ein Modell für eine Währungsunion mit 1:1-Umtausch vorschlägt, in Bonn auf verhaltene Dementis gestoßen ist, hat die SPD am Wochende auf einer Tagung in Potsdam ihre „Perspektiven sozialdemokratischer Wirtschaftspolitik“ debattiert.

SPD-Vorsitzender Ibrahim Böhme skizzierte vor Wissenschaftlern, Politikern und Unternehmern aus West und Ost die Reformschritte einer Preisreform, einer Eigentumsreform (wobei das bisherige Volkseigentum weitgehend privatisiert und in Aktiengesellschaften umgewandelt wird), einer Bankenreform und einer Reform des Wettbewerbsrechts. Im Rahmen einer Sozialunion solle eine gemeinsame Arbeitslosen-, Renten- und Krabkenversicherung geschaffen werden.

Böhme hält nach Abschluß dieser Reformen eine Währungsunion bei einem Umtauschkurs von 1:1 schon zum 1. Juli für möglich. Darin wurde Böhme von dem früheren BRD -Wirtschaftsminister Karl Schiller unterstützt. „Alles geht auf 1:1 zu“, sagte Schiller, der gerade von einem wissenschaftlichen Beratergremium in der Bankenstadt Frankfurt/Main kam.

Der Betriebsdirektor des VEB mechanische Spielwaren Brandenburg, Bernhard Demnitz, wies darauf hin, daß dieser Kurs auch für viele „überlebensfähige“ Unternehmen das „Aus“ bedeute. Einen Kurs 1:1 könne nur der vertreten, der die gesamte DDR-Wirtschaft für abbruchreif erklärt, meinte Demnitz.

K.W.

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