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Metalltarifverhandlungen stocken

Leinfelden-Echterdingen (taz) - Auch in der sechsten Runde der Tarifverhandlungen in der baden-württembergischen Metallindustrie sind die gegensätzlichen Positionen der IG Metall und der Metallarbeitgeber vor allem in der Frage der Arbeitszeitverkürzung weiterhin unüberbrückbar. Wer vermutet hatte, nach der Ankündigung des IG-Metall-Chefs Steinkühler könnte nun bald ein Kompromiß hinsichtlich der Laufzeit gefunden werden, sieht sich getäuscht.

Nach der Hälfte der insgesamt auf zwölf Verhandlungstermine festgesetzten Tarifrunde erklärte der Stuttgarter Bezirksleiter Riester gestern vor der Großen Tarifkommission, nun müsse „der Druck aus den Betrieben heraus verstärkt werden“. Andernfalls könnten die Verhandlungen „zum Selbstläufer werden, die in sechs Wochen im Arbeitskampf enden“.

Die IG Metall sieht nach der Auffassung Riesters derzeit keinerlei Veranlassung, von sich aus den Zeitpunkt weiterer Arbeitszeitverkürzungen zurückzustellen. Dies gilt auch unter dem Druck der aktuellen Entwicklungen in der DDR, die in zunehmendem Maße die Tarifrunde beeinflussen. Riester warf dem Verband der Metallindustrie vor, die Situation in der DDR zu benutzen, ihre „Verwertungsbedingungen“ zu „Lasten der Arbeitnehmer“ verbessern zu wollen.

Die Tarifkommission beschloß eine Resolution, in der ein Verzicht auf die vorgelegten Tarifforderungen sowie ein „Lohnopfer“ unter dem Druck der DDR-Entwicklung strikt abgelehnt werden. Darüber hinaus setzt sich die baden -württembergische Industriegewerkschaft Metall für die Zusammenführung beider deutscher Staaten nach Artikel 146 ein.

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