: Sherry & Tapas / Krabben mit Knoblauch
Sherry, der trockene Südwein aus Jerez de la Frontera in Andalusien, war schon vor Jahrhunderten der klassische Aperitif für ein Essen der High-Society. Auch heute umgibt ihn immer noch etwas Elitäres: erfreut er doch Menschen mit gehobener Lebensart und besonderem Geschmack, ist ein Muß in First-class-Hotels der ganzen Welt. Sherry lockert die starre Atmosphäre beim Empfang ebenso, wie er die Damen von der Bridge-Partie auftaut. Er ist so unaufdringlich, daß man sagen kann: Ein Gläschen Sherry paßt zu jeder Gelegenheit, rund um die Uhr. Sherry wurde auch immer wieder in der Literatur erwähnt. So schwärmte z.B. schon William Shakespeare in seinem Stück Heinrich IV.: „Sherry beflügelt die Sinne, trocknet den traurigen Nebel, der sie umgibt, und macht sie scharf, behend und erfinderisch.“ Großbritannien mit seiner „feinen englischen Art“ ist das Sherry-Land, aber natürlich trinken auch die andalusischen Bauern ihren Wein.
Bestellen Sie nicht einfach Sherry, sondern hellen Fino, etwas dunkleren Amontillado oder dunkelbraunen Oloroso (alle trocken), Medium (halbtrocken) oder süßen, ganz dunklen Cream. Dann gibt es noch Manzanilla, ein Fino aus Sanlucar de Barrameda und Pedro Ximenez, kurz PX genannt (beide trocken).
Fino ist ein hervorragender Aperitif, paßt zu allen Arten von Vorspeisen, vornehmlich tapas, und kann sehr gut zu Fisch und Meeresfrüchten gereicht werden. Auf süße Creams jedoch sollte man bis zum Dessert warten. Amontillado, Oloroso und Medium sind die Sherrys für zwischendurch.
Früher hat man sein Glas (copita) mit einer Scheibe Weißbrot zugedeckt, die aß man dann zum Sherry. So entstand der Name „tapa“ (Deckel). Aus diesen „Deckeln“ entstanden dann mit der Zeit Häppchen mit Käse, Schinken, Oliven, gefüllten Pilzen oder marinierten oder fritierten Gemüsen. Krabben mit Knoblauch
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Geschälten und in feine Scheiben geschnittenen Knoblauch und frische Chilischoten in schmalen Ringen (längs aufschlitzen, Kerne herausnehmen, waschen, abtrocknen) zufügen, ca. zwei Minuten braten. Gekochte geschälte Gambas (tiefgefrorene auftauen) dazugeben und weitere zwei Minuten bei starker Hitze braten. Mit Salz und Pfeffer würzen, wer mag, kann noch mit etwas Sherry abschmecken. In Tonschälchen füllen und Weißbrot dazu reichen.
Claudia
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