piwik no script img

Der Polenmarkt wird zum Park

■ Die SPD-Fraktion ist gegen Senator Nagels Baupläne am Potsdamer Personenbahnhof / Die Alternative Liste hat Vorbehalte gegen die geplante Daimler-Benz-Ansiedlung

Die SPD-Fraktion hat ihren Bausenator gestern zurückgepfiffen: „Mit leichter Mehrheit“ hätten sich die Abgeordneten auf einer Sondersitzung gegen Bausenator Nagels Baupläne für die Fläche des ehemaligen Potsdamer Personenbahnhofs eingesetzt, erklärte Fraktionschef Staffelt. Lediglich im Norden, direkt unterhalb des Potsdamer Platzes, sollte eine Bebauung zugelassen werden. Das bedeute, daß mit 16.000 Quadratmetern nur etwa ein Viertel der Fläche bebaut werden dürfe. Nagel dagegen wollte auch den heutigen Krempel- und Polenmarkt und damit 35.000 Quadratmeter betonieren.

In der SPD sprach man von einem „Kompromiß“, an den sich nun auch der Bausenator halten werde. Nach einem Gespräch zwischen AL und SPD, das laut Staffelt am Wochenende stattfinden soll, wird der Senat am Dienstag endgültig über die Vorgaben für den städtebaulichen Ideenwettbewerb entscheiden, der die Ansiedlung eines Bürokomplexes der Daimler-Benz AG vorbereiten soll. Die SPD-Fraktion ließ gestern „keinen Zweifel“, daß Daimler-Benz am Potsdamer Platz bauen sollte. Die AL-Fraktion hatte zuvor deutliche Vorbehalte gegen das geplante Dienstleistungszentrum angemeldet. Es erscheine sehr zweifelhaft, ob die von Daimler geforderten 265.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche „stadtplanerisch vertretbar untergebracht werden können“. Dem Volumen nach wäre das mehr als das Doppelte des „Steglitzer Kreisels“. Die AL setzte sich außerdem dafür ein, den Potsdamer Personenbahnhof vollständig als Parkanlage zu gestalten.

hmt/dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen