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Maitaumel zwischen Bürgerweide & Weserstadion

■ Maizelt ging baden, gute Laune bei den Sozis

Pech für den Getränke-Groß händler Brügging. Vierzehn Jahre lang hatte er der DKP ein Maizelt auf die Bürgerweide gestellt. In diesem Jahr war er selbst Veranstalter - und ging baden.

Das Angebot war attraktiv. Die DKP hatte bereits im letzten Jahr den Stammplatz für die Maifeiern gemietet, doch die letzten 200 Aufrechten in der Partei konnten - aus bekannten Gründen - die Veranstaltung nicht mehr finanzieren. Also traten sie ihr Mietrecht an Brügging ab, mit der Option, in der hinteren (linken) Ecke einen parteitreuen Sonnenschirm und einen Info-Tisch aufbauen zu dürfen. Ein lukratives Geschäft winkte da, denn die Maifeiern der DKP waren in den letzten Jahren immer gut besucht.

Brügging nahm an, bestellte sich ein Kulturprogramm und wollte ordentlich verkaufen. Mit sechs LKWs voller Bier, Limonaden und Schnäpse rückte er an, zwei Toilettenwagen sollten die rauschenden Bierströme entsorgen. Musikgruppen mit einem weit über die lokalen Grenzen hinaus bekannnten, trinkfesten Fankreis (Zeltinger, Das Dritte Ohr) waren das Aushängeschild des diesjährigen Maizelts auf der

Bürgerweide, doch die Besucher blieben aus. Gerade mal 120 „Kölsche Jongens“ kippten sich am Freitag, 300 Bluesfreunde am Samstag zwar ordentlich was hinter die Binde, aber die schnelle Mark war damit nicht zu machen. Die zahlreich angerückten AushilfszapferInnen putzten vor Langeweile die sauberen Gläser.

Trostlose Stimmung auch am gestrigen Arbeiter-Frühschoppen. Mittlerweile hatten die GenossInnen sogar noch eine rote Fahne aufgetrieben, die sie über dem Eingang angebracht hatten, aber das Zelt blieb leer.

Leer blieb auch das Zelt der SPD an der Weser. Die Sozis hatten nämlich des schönen Wetters wegen die Tische nach draußen gestellt, und so genossen die MaimarschiererInnen den Nachmittag in der warmen Frühlingssonne. Zauberkünstler, Puppentheater, Leute treffen, reden, trinken: Die Kultur des 1.Mais ist eine Festkultur. Wieviel ÜberläuferInnen aus dem Bürgerweidenzelt unter den Gästen zu finden waren, wurde leider nicht bekannt. Im DGB-Zelt auf dem Domshof tobte das Leben vor allem während und unmittelbar nach der Kundgebung. ma

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