: Gysi Superstar
■ Freya Klier, DDR-Dissidentin zu Honeckers Zeiten, seinerzeit ausgetrieben aus dem realexistierenden sozialistischen Paradies, fragt sich und uns, was die PDS, die flotte Nachfolgerin der tödlich-steifen SED, denn sei: Gauweilerpartei oder linke Opposition?+ZD+2.e
Freya Klier
Es wechseln die Zeiten, sie wechseln allzu rasch. Nun, da beide Deutschländer sich zur Einheit zusammenwursteln, soll das Schreckgespenst der DDR-Geschichte, genannt Staatssicherheit, im Eilverfahren begraben werden.
Beim Zuschaufeln von DDR-Vergangenheit legen jene zwei Parteien den größten Eifer an den Tag, die sich als politische Antipoden begreifen: der SED-Wurmfortsatz PDS und der sächsisch-thüringische Ausläufer der CSU, die DSU.
Ist es eine zufällige Harmonie - oder gab es etwa auch zwischen der Einheitspartei und den Schwarzbayern schon Gemeinsamkeiten? Auf den ersten Blick kaum: Die SED fühlte sich dem Sozialismus verpflichtet, betonte sich als linke Partei - die CSU aber füllte stolz den rechten Rand. Auch die Geschichten der beiden Parteien sind so verschieden wie die Gesellschaftsordnungen, in denen sie sich entfalteten, auch CSU und SED sahen einander stets als politische Antipoden.
Doch schaute man genauer hin, stimmte das nur für die oberste Schicht, für die verkündeten Programme. Unterhalb dieser Ebene konnte man verblüffende Ähnlichkeiten ausmachen: Beide Parteien waren ungebrochen autoritäts- und staatsfixiert, und sowohl das Gefolge von Franz Josef Strauß als auch das Zentralkomitee der SED entfalteten stets einen blinden Eifer, wenn es galt, „Staatsfeinde“ zu entlarven, „Gegner des Rechtsstaats“ unschädlich zu machen. Ihre Vorliebe für den Knüppel- und Polizeistaat ist beidermaßen erwiesen und erprobt. Und während bayerische Bullen auf WAA -Gegner einprügelten, nahmen ihre DDR-Kollegen die dortige Friedensbewegung in den Schwitzkasten.
Darüber hinaus hatten sich beide auf die gleichen, auf die deutschesten aller Tugenden eingeschworen - auf Disziplin, Ordnung und Sauberkeit. Mit den blitzsauberen bayerischen Gemeinden konnten sich die Städte der DDR - grauer Beton & Plaste und Elaste aus Schkopau - natürlich nicht messen, dafür prämierte die SED ihre saubersten Wohnbezirke mit der Auszeichnung „Bereich vorbildlicher Ordnung und Sicherheit“. Und da Ordnung und Sicherheit sich schlecht mit dem wort „fremd“ vertragen, waren sie allem multikulturellen Gesindel instinktiv abhold. Ihre Heimat- und Vaterlandsduselei gedieh kräftig und wich lediglich geographisch voneinander ab.
Ungeachtet ihrer Ähnlichkeiten keilten SED und CSU einander heftig. Von den Begriffen, mit denen sie sich ohrfeigten, erfreute sich „faschistisch“ der größten Beliebtheit. So mauerten die einen ihr Volk durch einen „antifaschistischen Schutzwall“ von der braunen Westpest weg, schleuderte die Bayernfront ihr „Rote Faschisten“ nimmermüd über eben diesen Wall. Dennoch mochte keine der beiden Parteien auf klassisch -humanistische Schnörkel verzichten... und man tut einem Gauweiler schlichtweg unrecht, wollte man unterschlagen, daß auch er gern Hölderlin zitiert. Ansonsten machten die ähnlich-fremden Schwestern prächtige Geschäfte miteinander. Ruhe schon im Vorfeld
des Knüppels
Und doch hatten die Einheitsgenossen gegenüber den Krachledernen einen nicht aufholbaren Vorteil: Sie besaßen ihren Staat uneingeschränkt, besaßen eine ganze Bevölkerung. Das bedeutete in puncto Ordnung eine Systematik, von der die Gauweiler-Truppen nur träumen konnten. Während also dem Gefolge von FJS stets Ratten und Schmeißfliegen, linksradikale Rechtsanwälte und eine dreckschleudernde Journaille zu schaffen machten, hatte das Honecker-Gefolge das Gelände bald lückenlos im Griff, konnte es generalstabsmäßig aufräumen.
Alles bekam eine totale Dimension. Der Apparat von Funktionären und Spitzeln wuchs ins Unermeßliche, so daß bald schon im Vorfeld des Knüppels Ruhe herrschte. Wer Kritik anmeldete oder gar auf Einlösung des versprochenen Sozialismus beharrte, erntete Bildungs- und Berufsverbot... und zwar exakt von Kap Arkona bis Fichtelberg, von Oder bis Elbe. Wer mit dem Finger auf die Giftküchen des Landes wies, bekam da eins drauf, und wer den „antifaschistischen Schutzwall“ zu überwinden trachtete, wurde als Verräter des Sozialismus weggeschlossen.
Da die SED uneingeschränkt schalten und walten konnte, war denn auch das Wegschließen von deutscher Gründlichkeit Unruhestifter verschwanden in Haftanstalten, von denen Altkommunarde und doppelter Insider Bommi Baumann stöhnte, gegen sie seien Tegel und Moabit ein Platz an der Sonne. So waren schließlich auch die Internierungspläne für Staatsfeinde von einem totalitären Ausmaß.
Multikulturelles Aids hatte sich die Einheitspartei gleich von vornherein vom Hals gehalten: Fremde Rassen hatten in der DDR nichts zu suchen, hatten lediglich ein vorübergehendes Bleiberecht zu Arbeits- und Studienzwecken. Dabei durften Familien nicht mitgebracht werden, noch sollten „farbige Bälger“ in deutschen Wiegen landen. Also wurde sorgsam darauf geachtet, daß Mischungen mit deutschen Frauen möglichst unterblieben. Diesen hinkenden Internationalismus machte die SED mit ausufernden Hoch-die -internationale-Solidaritäts-Kampagnen wett.
Eine Partei, die über Jahrzehnte derart totalitär herrschen konnte, hinterläßt schließlich ein Register, das physische Opfer nach Zehntausenden zählt, die psychisch Lädierten (längst auf beide Teile Deutschlands verteilt) nach einem vermutlich Vielfachen davon. Und sie hinterläßt mehr als zweieinhalb Millionen Mitglieder, auch unter ihnen viele von einer nicht zu übersehenden Schizophrenie.
Und wozu entschließt sich nun - vor einem Scherbenhaufen stehend, der weitaus mehr seelischen Bruch bedeutet als ökonomischen - diese Partei? Nein, zu keiner Auflösung, soweit geht die Scham nicht, schließlich hat die Partei ein Vermögen zusammengerafft, das die Genossen nun nicht einfach aufgeben wollen. Sie wirft - quasi über Nacht - den schuldbeladenen Namen ab und legt sich einen neuen zu. So wird aus der stockkonservativen SED die „linke Opposition“ PDS, eine „linke Opposition“ zu denen, die den Scherbenhaufen nun zusammenkehren dürfen. Weißwaschanlage PDS
Für die Scharen stalinistischer Funktionäre, unterteilt in Parteiapparat, Staatssicherheit, Justiz, Polizei, Armee, Erziehungs- und Propagandaapparat, wird die PDS (so sie nicht zu artverwandten Parteien wie die DSU überwechseln) zur Weißwaschanlage, sie werden „linke Opposition“. Die Seilschaften werden in den Untergrund verlegt - da verschwindet massenhaft belastendes Material, schanzt Übergangschef Modrow vor seinem Abgang Egon Krenz und anderen hohen Genossen noch schnell die sattesten Villen zu.
Ist die PDS eine neue Partei? „Die Karrieristen sind ausgetreten, nur noch jene 700.000 sind PDS-mäßig versammelt, die es schon immer ernst gemeint haben mit der Idee!“, seift der neue Leader Gysi die Öffentlichkeit ein. Eine demagogische Finte, denn ausgetreten sind sowohl Karrieristen als auch solche, die das schon immer wollten, sich nur nicht trauten, als auch solche, die das nun enthüllte Ausmaß ihres Mißbrauchs der Partei den Rücken kehren ließ. Doch wer von den Einheitsgenossen es tatsächlich ernst meinte mit der „Idee“, der ist weder in die DSU übergewechselt noch in die Weißwaschanlage PDS, der trat längst aus diesem Verein aus - und zwar vor der Wende.
Dazu gehörte etwas Mut, denn ein Parteiaustritt (der stets in einen Rausschmiß verwandelt wurde), bedeutete zumeist auch das Ende der beruflichen Karriere. Diesen Mut besaßen immerhin Tausende. Wer bis zum Finale durchhielt, der hatte bis zum Finale prima Vorteile. Und er war bis zum Finale Stütze einer Partei, die schließlich eine ganze Bevölkerung auf den Knien hielt. Wenn das Wort Antonio Gramscis stimmt, daß Macht nicht nur die Macht der Herrschenden über die Beherrschten ist, sondern auch das Einverständnis der Beherrschten mit den Herrschenden, so haben die Genossen der PDS - einschließlich ihres Vorsitzenden - einen einverständlich exemplarischen Anteil an vierzig Jahren stalinistischer Diktatur.
Mit dem Dilemma mangelnder Zivilcourage, dem fehlenden Mut zum rechtzeitigen Ausstieg, müssen heute viele Parteimitglieder leben. Und so ist die PDS dann keineswegs nur die Weißwaschanlage einer Gauweiler-ähnlichen Ordnungsmacht - sie ist zugleich auch ein Therapieverein. Versammelt sind Patienten mit den gleichen Symptomen, das schweißt zusammen. Verdrängung aber ist die falsche Therapie, das Pflaster „linke Opposition“ wird die wunden nicht heilen, auch die eigenen nicht.
Das Leugnen der eigenen Vergangenheit (davon hatten wir ehrlichen Genossen nichts gewußt) wäre vermutlich gelinder ausgefallen, hätte nicht Filou Gysi das Heft in die Hand genommen. Denn der verteilt die Verdrängungsdroge. In kurzer Zeit gelingt es ihm, den Lorbeer der Bürgerrechtsbewegung einzuheimsen, gelingt ihm das Bravourstück, eine Hunderttausende-Partei von lädierten Duckmäusern hinter seinen Rücken zu schieben und über sie den Mantel „linke Opposition“ zu breiten. Er ist der Macher, ist saustark, binnen kurzem steht er für die „die Linke“ der DDR schlechthin. Binnen kurzem auch gelingt es seinem PR-Stab, ihn zur Legende aufzubauen: Der Verteidiger von Dissidenten, eigentlich selbst ein Dissident.
Wie um Himmels willen holt man eine Legende auf den Boden der Realität zurück? Wie bringt man einer sprunghaft wachsenden Masse von Fans bei, daß auch Gysi seine Finger im schmutzigen Abschiebe-Deal vom Januar 1988 hatte - und, wie am Beispiel Vera Wollenbergers nachweisbar, keineswegs nur zum Vorteil der Inhaftierten? Begabter Demagoge
Wahr ist, der PDS-Vorsitzende hat im Laufe seiner 18jährigen Anwaltstätigkeit viermal DDR-Oppositionelle verteidigt (wobei hinzuzufügen ist, daß es eine politische Verteidigung nicht gab). Und diese vier Fälle hatten alle etwas Gemeinsames: Auf sie fielen jeweils in außergewöhnlicher Weise gerade die Scheinwerfer der Westmedien. Bei weniger spektakulären Fällen wimmelte Gysi ab. So kenne ich selbst ihn denn auch nur als einen der typischen glatten DDR -Juristen, die im Sinne der Obrigkeit funktionierten. Das allerdings war im Jahre 1985 - und ich war einfach noch nicht medienträchtig genug.
Gysis gelegentliche Galoppsprünge aus den biederen Sprelacart-Amtsstuben der DDR-Justiz sind verständlich - der intelligente Anwalt war mit jahrzehntelangem Stillhalten einfach unterfordert. Und doch waren selbst die wenigen Galoppsprünge noch ein Privileg. Denn selbst diesen schmalen Spielraum durften nur jene beiden Rechtsanwälte ausschöpfen, die über sich die schützende Hand des Staates, der SED -Führung wußten: Schnur und Gysi. Schnur wurde (wie nun enthüllt) abgedeckt von der Mielke-Firma „Horch & Greif“... Gysi hatte stets seinen Papa im Rücken - Funktionär auf der obersten Ebene des ZK.
Dissidenten wuchsen der DDR immer wieder nach, mit Rolf Henrich sogar einer aus der Justizbranche. Gysi war keiner von ihnen. Vor der Wende interessierte er sich weder für Behinderte noch für die Drittel Welt noch für eine Luft, die man atmen kann. Abrüstung, ziviler Ersatzdienst, Einhaltung der Menschenrechte - dafür haben andere ihren Kopf hingehalten, haben Knast und das berufliche „Aus“ riskiert. Gysi hat so buckelkrumm zu allen DDR-Problemen geschwiegen wie die Masse seiner Mitgenossen. Den Monarchen verursachte er nie auch nur das geringste Bauchweh: Er blieb bis zum Finale auf seinem Karriereast als Vorsitzender der DDR -Anwaltsorganisation und genoß sämtliche Privilegien, welche die Herrscher als Stillhalteprämie zu vergeben hatten.
Doch er ist ein blendender Rhetoriker - und der begabteste Demagoge, den ich in letzter Zeit über den Bildschirm flimmern sah. Er besetzt mühelos die gesamte Palette der Friedens- und Menschenrechtsbewegung - und zwar so, als hätte seine PDS die Menschenrechtseier selbst ausgebrütet. So bringt der Wahlkampf die entscheidenden Punkte denn nicht nur für Kohl, sondern auch für Gysi. Die Wahl ist ein Match nach westlichen Regeln, und Gysi tritt erfolgreich den linken Ball. Dabei sichern ihm die plumpen Fouls von rechts zunächst Mitgefühl, auch von nicht SED-freundlichen Zuschauern.
Seine Chance ist eine andere: Die erschöpften Bürgerrechtler spielen nicht richtig mit. Ihnen ist Wahl„kampf“ zuwider, so schaffen sie sich eigene Regeln: Sie stellen sich bescheiden auf den Rasen und predigen Edles. Die Besetzung ihrer Leistungen durch die PDS (eine altbewährte Strategie der SED) nehmen sie nicht zur Kenntnis. Links und „links“ in der DDR
Allerbeste Chancen also für Gregor Gysi - bei „Nicht rechts und nicht links“ bleibt die linke Ecke frei... Gregor besetzt sie und trippelt immer unbehelligter übers Feld.
Der Erfolg läßt ihn über sich selbst hinauswachsen: Bald blickt er gelassen über den Scherbenhaufen seiner Partei, die DDR, hinweg und knüpft die PDS an die „große linke Jahrhunderttradition“. Auch scheut er keine Kirchenschwelle mehr (schließlich wollen wir ja alle dasselbe).
Sein Patentrezept ist der Begriff „links“. „Links“, so dehnbar wie ein Bubblegum, ist längst durch nichts mehr abgedeckt. Denn längst schon sind nicht mehr nur die Dutschkes oder Cohn-Bendits links, sondern auch die Mielkes. Links ist jeder Knastschließer, jeder Spitzel, jeder teigige Funktionär. Die Bürgerrechtler, sensibel im Umgang mit Begriffen, haben sich - nachdem auch das letzte Stasi -Arschloch auf „links“ sitzt - bewußt von dieser Vokabel getrennt. Das war wohl ein Fehler, denn so es überhaupt eine Linke in der DDR gab, war sie es. War es jede und jeder einzelne, die dieser erzkonservativen Staatspartei die Stirn boten.
Sicher muß der Inflationsbegriff „links“ ersetzt werden. Doch noch ist er offenbar Ausdruck der Sehnsucht vor allem jüngerer Menschen nach einem Standort, von dem aus es wieder um Menschen geht statt um Kohle. Das hat der PDS-Vorsitzende erkannt: Seiner Partei fallen nun scharenweise gesichtslose Jugendliche zu. Einer der schlimmsten Finger des SED -Regimes, Karl Eduard von Schnitzler, wird zum Ehrengast auf einer „linken“ Kudamm-Demo erklärt. Für kurze Zeit verstehe ich überhaupt nicht mehr, wieso denn die Fans von Sudel-Ede sich mit Gauweiler so schwer tun. Dann aber klickt es: Gauweiler ist ja rechts, Sudel-Ede links. Der Superstar aber wird Gysi, der kleine Mann mit der Nickelbrille: Autonome gebärden sich angesichts seiner wie Zeugen Jehova... Junge Frauen, die sonst mit geradezu buchhalterischer Akribie darauf achten, daß das frauenbewußte „Innen“ niemals unter den Tisch fällt, demonstrieren nun en masse einer feixenden Männerwelt, daß für sie vor allem das Flair eines Politikers ausschlaggebend ist - und Gysi ist so sexy, ist erotisch; Frauen trampeln sich die Füße wund, wenn der PDS-Vorsitzende nur den Laufsteg betritt. Wen interessiert da so etwas Langweiliges wie Geschichte?
Der größte Jubel jedoch kommt auf in jener Universität, deren Studentenvertreter mit der Partei auch damals schon keine Probleme hatten, als sie noch einen anderen Namen trug. So solidarisierten sie sich nicht etwa mit den Menschenrechtlern im Untergrund oder später auf den Straßen der DDR, sondern mit Erich Honecker. Noch im Oktober 89, da die Knüppel des SED-Chefs das Ende einer Gruselära zu verhindern suchten, sandte der Asta der Freien Universität Berlin Erich Honecker die herzlichsten Glückwünsche zum vierzigsten Jahrestag der DDR.
Die Zeit ist aus den Fugen. Doch sie gebiert längst keine Gestalten von Shakespearescher Dimension mehr, sie gebiert Ebelinge, Eppelmänner und gregorianische Scharlatane. Und sie gebiert wieder Massen, die - wenn schon nicht nach Kohle - so doch nach Führern lechzen.
Wenn zum Ostermarsch 1990 eine Bürgerrechtlerin auf der Tribüne Unbehagen äußert, weil jene, die mit ihrem Parteibuch und ihrer Feigheit jahrelang dafür sorgten, daß Ostermärsche in der DDR flachfielen, plötzlich wie die Osterlämmer neben ihr trotten, so wird sie von den „Linken“ gellend niedergepfiffen: „Nein, wir wollen die alte Geschichte nicht mehr hören!“ Pardon, mir kommt plötzlich die deutsche Geschichte wieder hoch wie ein Kotzbrocken. Wer so eifrig dafür eintritt, daß über die SED schon nach wenigen Wochen der Mantel des Vergessens gebreitet wird, dem nehme ich auch nicht ab, daß ihm jenes finstere Kapitel deutscher Geschichte unter die Haut geht, das ein gutes Fundament für diese zweite Diktatur bot.
Vortrag, gehalten am 20.4. in der Freien Universität Berlin
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