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betr.: "Grabmahl des heiligen Sebastian"

Wolfgang von Wangenheim

Grabmahl des heiligen Sebastian

Von schlimmen Pfeilen schauerlich durchbohrt

liegt hier ein Engel unter dem Altar,

während der Schütze, der ein Teufel war,

solang wir beten, in der Hölle schmort.

Doch jene Wunde, welche wir beweinen,

das schöne nackte Männliche inmitten,

das ihm der heil'ge Eifer abgeschnitten:

das Menschenopfer deckt ein frommes Leinen.

In Tempeln und in Saunen groß und ganz

stand es einst, Fleisch und Flaum, Metall und Stein,

schön anzubeten, herrlich anzufassen.

Die so begehrte männliche Monstranz,

in Katakomben schnitten sie sie klein,

um ganz die Liebe Gott zu überlassen.

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