: Dieter's Digest
■ Nachrichten aus der Berliner Uni-Szene
Über gute Nachrichten freut sich Wissenschaftssenatorin Riedmüller: „Die Devisenbeschafferei und Ungerechtigkeit gegenüber bundesdeutschen“ Studis in der DDR habe aufgehört und sie müßten keine Studiengebühren mehr zahlen. Böse Falle: Leute wie GasthörerInnen oder Postgraduierte zahlen auch weiterhin.
Die Devisenbeschaffung aus seiner Kasse will HdK-Präsident Ulrich Roloff-Momin gar nicht erst einreißen lassen. Staatliche Mittel für die Hochschulen in Ost-Berlin müßten zusätzlich aufgebracht werden, eine Kürzung der HdK-Mittel lehne er ab - die würden bereits voll ausgeschöpft und reichten „dennoch“ nicht aus. Wieso „dennoch“? Deswegen! Aber was braucht Herr Roloff-Momin meine Meinung, wenn er bereits die StudentInnen der HdK an seiner Seite hat. Angesichts der bösen Haushaltslage zogen die Studis im Akademischen Senat nämlich ihre Forderung zurück, weitere 100.000 DM für autonome studentische Projekte zur Verfügung zu stellen. Jetzt haben sie noch 300.000 DM. Wer da ran will oder an der HdK autonome Ideen verfolgt, kann sich an das studentische Büro „Interflug“ wenden - Raum 34 in der Hardenbergstraße 33, Telefon 3185-2565.
„Die Umweltforschung in Berlin muß nach Meinung des Senats weiter ausgebaut werden“, teilt derselbe tatkräftig mit, vorneweg in den Bereichen Umweltrecht, Mikrobiologie, umweltintegrierende Verfahrenstechnik und Sicherheitsforschung. Die „Technikvorsorge“ müsse ebenfalls besser werden. Was mag das sein? Zahlt das die Krankenkasse?
Wissenschaftsstaatssekretär Doc Kremendahl führt derweil den Kampf gegen das „Böse“. Erst nahm er sich den Rektor der Fachhochschule für Wirtschaft, Professor Uherek, zur Brust. Der hatte eine Liste mit nur zwei Kandidaten für die Ämter von Rektor und Prorektor eingereicht. Das Berliner Hochschulgesetz (BerlHG) schreibt aber eine Dreierliste vor. Uherek gelobte Nachbesserung, worauf Kremendahl nach den Urhebern des BerlHG schnappte: hier zeige sich die Absurdität der Dreierliste, wie sie die Schwarzgelben eingeführt hatten. Sie zwinge Leute zur Kandidatur, die
eigentlich gar nicht wollten. In den Unis heißen die „Zählkandidaten“ und sorgen stets für Kurzweil, wenn sie „zuviel“ Stimmen kriegen. Kremendahl findet das aber „undemokratisch“ und folgert, daß das BerlHG dringend novelliert werden müsse.
Dieter Hufutu
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