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Sport in höchster Vollendung

Hervorragende Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften im Bettnässen  ■  Aus Nesselwang Peter Köhler

AthletInnen, die ihr Bestes geben, Zuschauer, die begeistert mitgehen, Faszinierendes von Könnern für Kenner: das boten die Deutschen Meisterschaften der Bettnässer in Nesselwang. Michael Herb und Andrea Schön heißen die Gewinner.

Zuschauermagnet war einmal mehr die Damenwertung, wo Rekordmeisterin Andrea Schön ihre Rivalinnen nach Belieben „naß machte“, wie der Fachausdruck lautet, und mehrfach Applaus auf offener Szene einheimste. Beifallstürme in der Kür für ihre spritzige Interpretation der „Sissy von Österreich“: in der B-Note für den künstlerischen Ausdruck erhielt sie sechsmal die Traumnote 6! Strahlend warf sie da ihr Bettzeug in die rasende Menge. Silber und Bronze errangen Yvonne Liebig und Nicole Nette.

Michael Herb vermochte Lokalmatador Bernd Unfein noch im letzten Augenblick abzufangen, als er sein Wasser formvollendet in Gestalt des Kölner Doms abschlug. Unfein hingegen, dessen bis dahin flüssiger Vortrag überzeugt hatte, griff bei seiner Darbietung der Nationalhymne daneben und zeichnete „Einigkeit und Recht und Reibach“ aufs Laken. Er wurde Vize.

Leer ging Otto Haltlos aus, der, nachdem Titelverteidiger Dr. Kuno Klamm wegen Verletzung abgesagt hatte, als Favorit galt. Doch der „flotte Otto“ ging in der Pflicht zu naßforsch ran, blieb schon im Kurzprogramm auf dem Trockenen sitzen und mußte in der Kür gar disqualifiziert werden. So belegte mit Sven Feuchtel ein Nachwuchsmann, restlos verausgabt, den dritten Platz, was die hervorragende Jugendarbeit im Deutschen Seicherbund (DSB) bezeugt.

Den Abschluß des Turniers bildete das beliebte Schaunässen, bei dem die Athleten frei von äußerem Druck noch mal alles zeigten, was in ihnen steckt. Auf Wiedernässen im nächsten Jahr, wenn es erneut heißt: „Betten frei!“

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